Sanierungspause in der Glocke

Trier · Die Bauarbeiten im Traditionsgasthaus Glocke in der Trierer Innenstadt ruhen bis zum 6. Januar. "Danach geht es auf jeden Fall weiter", kündigt Bauherr Peter Brommenschenkel an - auch wenn er sich zurzeit nicht in allen Punkten mit der Stadt Trier einig ist.

 Die Arbeiten zu Um- und Ausbau des Traditionsgasthauses Zur Glocke ruhen bis zum 6. Januar. Ein Teil des nicht unter Denkmalschutz stehenden Hinterhauses (Foto) ist bereits abgerissen worden. TV-Foto: Roland Morgen

Die Arbeiten zu Um- und Ausbau des Traditionsgasthauses Zur Glocke ruhen bis zum 6. Januar. Ein Teil des nicht unter Denkmalschutz stehenden Hinterhauses (Foto) ist bereits abgerissen worden. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. "Der Umbau der Glocke ist für uns ein Liebhaberprojekt, bei dem ich nichts dem Zufall überlassen und keine Fragezeichen sehen will." Peter Brommenschenkel sagt es mit Nachdruck. Anfang 2011 hat der Trierer Multi-Unternehmer zusammen mit seiner Frau Anne die Gaststätte gekauft, deren Geschichte bis ins Jahr 1803 zurückreicht. Triers Gastronomieszene und ihre Kunden freuten sich über Brommenschenkels Garantie, das Traditionshaus auch weiterhin zur Bewirtung zu nutzen. Doch das Projekt muss viele Hürden nehmen. Eine davon ist ein zurzeit laufendes Prüfungsverfahren, in dem sich die Stadt und der Bauherr gegenüberstehen.
Einspruch eingelegt


"Es handelt sich hier um ein laufendes bauaufsichtliches Verfahren, zu dem wir nicht öffentlich Stellung beziehen können", sagt Hans-Günther Lanfer vom Presseamt der Stadt Trier. Peter Brommenschenkel nimmt Stellung und spricht auch über die lange Bauzeit.
"Wir haben die Baugenehmigung zwar bereits seit Januar", sagt der Unternehmer. "Aber gegen Teilbereiche haben wir Einspruch eingelegt." Die Basis dieses Einspruchs ist kein grundsätzlicher Konflikt über Gestaltung und Aussehen der neuen Glocke. Es geht eher um Einzelheiten, die für den späteren Gast unerheblich sind, für den Bauherrn und Architekten jedoch große Bedeutung haben. Brommenschenkel nennt ein Beispiel: "Es geht unter anderem auch um die Frage, ob die rückwärtige Wand eine Brandwand ist oder nicht." Eine Brandwand soll das Übergreifen eines Feuers auf andere Gebäudeabschnitte oder Nachbargebäude verhindern. Die rückwärtige Wand der Glocke führt zum benachbarten Grundstück der Philippskurie.
Das Prüfungsverfahren soll schnell abgeschlossen werden, betont Brommenschenkel. "Das hat die Stadt uns zugesagt. Generell unterstützt uns die Verwaltung sehr." Die lange Bauzeit werde weiterhin durch die temporäre Verlegung der Glocke in die Räume der Krim gegenüber aufgefangen, die auch 2014 weiter andauern wird.
Wenn die Erneuerung der Glocke komplett und abgeschlossen ist, wird der durch die Glockenstraße spazierende Passant nicht viel davon sehen. Die Fassade aus dem 18. Jahrhundert bleibt so, wie sie ist. Dahinter soll der Raum für Gäste größer werden, denn die Küche zieht vom Erd- ins Obergeschoss. Die Platzkapazität steigt damit von 80 auf 120, dazu kommen weitere 80 Plätze im 800 Jahre alten Gewölbekeller. Zur neuen Glocke soll dann auch ein Hotelbetrieb mit sechs Doppelzimmern gehören.

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