Schutt auf Plätze!

Trier ist ja bekanntermaßen eine Stadt der Alleinstellungsmerkmale. Das bedeutet: Wir haben Sachen, die sonst niemand hat. Zum Beispiel den Titel der ältesten Stadt Deutschlands plus Weltkulturerbe en masse. Dazu Karnevalssessionsauftakt am 12.11.11 statt am 11. 11. (bundesweite Lachnummer!), oder in diesem Jahr an Weiberfastnacht der Narrenkäfig.

Neuester Coup ist das Fußball-Regionalliga-Pendant zum HSV: die Torflaute-Eintracht, deren Stürmer sich offenbar für den nächsten Friedensnobelpreis bewerben wollen, so harmlos, wie die sich anstellen. Ich hab da einen Vorschlag für das nächste Alleinstellungsmerkmal, und zwar eines von der Sorte, die uns nicht nur nationale Aufmerksamkeit bescheren, sondern die des gesamten christlichen Abendlandes. Schwerter zu Pflugscharen - das war gestern. Unser neues Motto: Plätze zu Müllhalden. Wie, geht nicht? Aber sicher geht das. Siehe Paulusplatz. Die Fläche zwischen Pauluskirche und der alten Kunstgewerbeschule ist seit Monaten mit Schutt und Baumaterialien zugemüllt. Weil der Stadt nichts anderes einfällt, soll das bis zum Ende der Ausbauarbeiten in der Walramsneustraße so bleiben. Prima. Als nächstes könnte man den Hauptmarkt zur strategisch günstig gelegenen Schutthalde bei den Sanierungsarbeiten im Gangolfturm umfunktionieren. Und wenn die Stadtwerke endlich die Paulinstraßen-Leitungen erneuern, kann man den Aushub und die abgekratzte Asphaltdecke vor die Paulinkirche ballern. Ich freu mich schon auf die Schlagzeilen: Trier, schuttigste Stadt Deutschlands. Prost! Weitere Kolumnen unter www.volksfreund.de/kolumne

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