Schutzengel der Linie 8

MARIAHOF. (red) Den 8. Dezember 2004 wird Busfahrerin Anita Ziegler (Foto) so schnell nicht vergessen. An diesem Tag war sie mit "ihrem" Bus der Linie 8 auf dem Weg nach Mariahof, als sie neben der Haltestelle Karlsweg eine Frau liegen sah.

Die ausgebildete Arzthelferin, die seit fünfeinhalb Jahren als Busfahrerin tätig ist, zögerte keine Sekunde, stellte den Bus ab und eilte der Frau zu Hilfe. Zu ihrer Überraschung kannte sie die Hilflose: Brigitte Schroden, die regelmäßig den Bus nutzte, um zwischen Mariahof und der Innenstadt zu pendeln. "Der Einsatz von Anita Ziegler war vorbildlich. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei ihr bedanken", lobt die inzwischen genesene Brigitte Schroden. "Mir war ein Lungenflügel eingefallen, und mein Blutdruck war auf 230 angestiegen." "Da kann man als Ersthelfer nicht viel tun, außer beruhigend auf den Betroffenen einreden, um die mit der Atemnot verbundenen Panik zu unterdrücken. Der Notarzt war zu diesem Zeitpunkt ja bereits alarmiert", winkt der Bus fahrende Schutzengel bescheiden ab. "Für mich war klar, dass ich helfen muss. In dem Moment waren die Fahrgäste im Bus zweitrangig. Aber diese zeigten sich verständnisvoll und unterstützten mich sogar bei den Hilfsmaßnahmen." Die aus dem ungewöhnlichen Vorfall resultierende Verspätung des Busses von rund 20 Minuten nimmt die Ersthelferin gelassen: "Ich hätte in Mariahof sowieso 18 Minuten Pause gehabt.

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