Senioren sollen Stadt beraten

Trier · Vor drei Jahren schon hatte die SPD die Gründung eines Seniorenbeirats gefordert, der bei allen städtischen Vorhaben, die ältere Menschen betreffen, beteiligt werden soll. Ein Entwurf für die Beiratssatzung hat Sozialdezernentin Angelika Birk am Montag dem Stadtrat vorgestellt.

 Katharina Haßler ist neu im Stadtrat. Sie rückt für den verstorbenen Martin Neuffer in die FDP-Fraktion nach. TV-Foto: Christiane Wolff

Katharina Haßler ist neu im Stadtrat. Sie rückt für den verstorbenen Martin Neuffer in die FDP-Fraktion nach. TV-Foto: Christiane Wolff

Foto: christiane wolff (woc) ("TV-Upload wolff"

Trier. In Trier gibt es schon heute ähnlich viele 60- bis 100-Jährige wie 20- bis 60-Jährige. Der Anteil der Älteren an der Bevölkerung steigt weiter. Auf Initiative der SPD hatte der Stadtrat vor mehr als einem Jahr beschlossen, dass die Verwaltung einen Seniorenbeirat mit politischem Mitspracherecht gründen soll. Bei der Ratssitzung am Montag wollten die Sozialdemokraten von Sozialdezernentin Angelika Birk wissen, was daraus geworden ist.
Die Verwaltung stehe der Gründung eines Seniorenbeirats positiv gegenüber, betonte Birk. Dass der Beirat noch nicht gegründet sei, hänge unter anderem mit komplexen Verfahrensschritten zusammen. In der nächsten Sitzung des Dezernatsausschusses II am Dienstag, 7. Juli, will die Sozialdezernentin allerdings einen Entwurf für die Satzung eines Seniorenbeirats vorlegen.
Die Mitglieder des Seniorenbeirats sollen demnach nicht von den Trierern oder von deren Vertretern in den Ortsbeiräten gewählt werden. Vielmehr soll sich der Rat aus Bürgern zusammensetzen, die vom Stadtrat auf Grundlage einer Vorschlagsliste des Oberbürgermeisters berufen werden. "Dieses Verfahren wurde bereits für die Bestellung eines Beirates für Menschen mit Behinderungen in Trier mit gutem Erfolg durchgeführt", begründete Birk am Montagabend.
Berufen, nicht gewählt


Neben 19 Trierern soll dem Seniorenbeirat je ein Vertreter der Stadtratsfraktionen, des Seniorenbüros, des Beirats der Menschen mit Behinderungen und des Beirats für Migration und Integration vertreten sein. Wer in den Rat bestellt werden will, muss muss mindestens 60 Jahre alt sein.
Der Seniorenbeirat soll überparteilich, überkonfessionell und verbandsunabhängig die Anliegen der über 60-jährigen Trierer vertreten und den Stadtrat und seine Gremien beraten und unterstützen. Die Mitarbeit im Seniorenbeirat ist ehrenamtlich.
Aufgabe von Oberbürgermeister Wolfram Leibe wird sein, den Seniorenbeirat bei allen Angelegenheiten, die für ältere Menschen von Bedeutung sind, zu beteiligen.
Der Beirat tritt bei Bedarf, mindestens aber zweimal im Jahr zusammen.
"Der Dezernatsausschuss II wird dem Thema in seiner Sitzung am nächsten Dienstag noch einmal ausreichend Raum einräumen", versprach Oberbürgermeister Wolfram Leibe in der Stadtratssitzung. Unter anderem die Frage, wie der Beirat künftig mit dem bereits bestehenden Seniorenrat zusammenarbeiten soll - einem eingetragenen Verein, der Träger des Seniorenbüros ist und eng mit der Verwaltung zusammenarbeitet - könnte Thema im Ausschuss sein. Der Ausschuss diskutiert das Thema allerdings im nichtöffentlichen Sitzungsteil - Zuhörer sind nicht zugelassen. woc
Extra

Soziale Stadt: Einstimmig hat der Stadtrat zugestimmt, dass die Quartiersmanagements in den Soziale-Stadt-Gebieten Ehrang, Trier-Nord und -West bis mindestens Ende 2017 fortgeführt werden. Dazu gehört auch die Verlängerung der Arbeitsverträge mit den drei Quartiersmanagern. Insgesamt fallen für die zweijährige Verlängerung 307 000 Euro an, die Stadt trägt davon 92 000 Euro, den Rest übernehmen Bund und Land. Teure Sanierung: Der städtische Zuschuss zur Schimmelsanierung der kirchlichen Kita St. Bonifatius in Alt-Kürenz steigt von 181 200 Euro um 154 375 Euro auf 335 575 Euro. Bis auf die AfD hat der Stadtrat der Kostenerhöhung zugestimmt. Der Zuschuss der Stadt war eigentlich lediglich für die Sanierung des Kita-Dachs gedacht. Bei den Bauarbeiten wurden allerdings starke Feuchtigkeitsschäden entdeckt. Eine Trocknung ist nicht möglich, Decken und Wände müssen saniert werden. In Gruppenräumen wurden teilweise Schimmelsporen festgestellt. Zwei Gruppen wurden in Räume der nahen ehemaligen Lebenshilfe umgesiedelt. Auch der städtische Anteil an der Sanierung der Kita St. Augustinus in Neu-Kürenz wächst. Und zwar von 117 800 Euro um 48 750 Euro auf maximal 166 550 Euro. Unter anderem muss eine Zimmertür durch eine selbstschließende Rauchschutztür ersetzt werden. woc

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