Sorge um Sicherheit

Trier · Randalierer, die auf Passanten losgehen, oder Schüsse im Trierer Stadtgebiet sind nur zwei Ereignisse aus den vergangenen Wochen, die Besorgnis beim Ortsbeirat Trier-Mitte-Gartenfeld hervorrufen. Die Sicherheit der Bevölkerung war Thema der jüngsten Ortsbeiratssitzung.

Trier. Tiefe Bestürzung haben die Gewaltattacken der vergangenen Wochen (der TV berichtete) bei den Mitgliedern des Ortsbeirates Trier-Mitte-Gartenfeld hinterlassen. Und so rückte die "Vorstellung der Arbeit des Kriminalpräventiven Rates" (KPR) einmal mehr in den Focus bei der Rats-Zusammenkunft am vergangenen Mittwoch (30. Januar) im SPD-Fraktionsraum im Rathaus.
Aber auch ohne den aktuellen Hintergrund hätte es die Vorstellung durch den Geschäftsführer des KPR, Roman Schmitz, vom Ordnungsamt der Stadtverwaltung gegeben, versicherte Ortsvorsteher Dominik Heinrich (Bündnis 90/Die Grünen) den schon länger gehegten Wunsch.
Die ganz schwere Kriminalität war denn auch weniger Gegenstand der Erörterungen als vielmehr berechtigte Sorgen und Ängste aus dem Alltag, die Tri er er etwa vor den einschlägigen Örtlichkeiten haben. Beispiel: nächtlicher Palastgarten im Sommer. Tamara Breitbach (SPD) warnte davor, Vandalismus auf dem Pferdemarkt oder Lärm, der die ganze Nacht aus besagtem Palastgarten dringt, zu verharmlosen. Im Sommer sei das bestimmt kein Leben, fasste Dorothee Bohr (CDU) ihre Erfahrungen aus der Innenstadt zusammen.
Wer wollte es da jemanden verdenken, dem ernsthaft einen Wegzug aus Trier in Erwägung zieht. Ortsbeirat und Roman Schmitz waren sich darin einig, dass es zu wenige Räume für Jugendliche gebe, in denen diese ihre Jugendlichkeit ausleben könnten. Wenn im Sommer zu nächtlicher Stunde permanent unerträglicher Lärm zu hören sei, dann liege dies auch daran, dass im Palastgarten feiernden Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Nachschubwege für Alkohol zu leicht gemacht würden.
Billiger als in einer Kneipe


Mit Alkohol von der Tanke oder aus dem Supermarkt ließe sich eine billigere Nacht verbringen, als etwa in die Kneipe zu gehen. Überhaupt spiele das veränderte Freizeitverhalten eine nicht untergeordnete Rolle bei den Problemen, unterstrich Roman Schmitz. Dominik Heinrich "in meiner Zeit im Tönnchen: 2,20 DM für einen halben Liter Bier."
Einig war sich die Runde in der Einschätzung, dass es nicht die breite Masse sei, die unangenehm auffalle, sondern einzelne, angrifflustige Leute. Sinnvoll sei es daher, so Roman Schmitz, mehr als bisher in die Streetwork-Arbeit zu investieren, um der Prävention noch mehr Gewicht zu verleihen. Jörg Philipps (SPD) hat in jüngster Zeit eine größere Polizeipräsenz in der Innenstadt festgestellt, und das sei auch gut so. Gruppen und Gruppierungen von Jugendlichen attraktive Örtlichkeiten für ihre Treffen anzubieten, etwa am Moselufer, war der Wunsch von Roman Schmitz, um das Ganze für die Innenstadt zu entzerren. Sein Rat: "Der Stadt am Fluss Leben einhauchen."
In einem weiteren Punkt beschäftigte sich der Ortsbeirat mit dem Bebauungsplan "Ecke Bruchhausenstraße/ Franz-Ludwig-Straße". Die erneute öffentliche Auslegung wurde einstimmig abgesegnet. LH
Extra

Der Kriminalpräventive Rat (KPR) Trier ist ein Zusammenschluss von unterschiedlichen Institutionen, die aufgrund ihrer Tätigkeiten und Erfahrungen zur Verhütung von Straftaten beitragen können. Sein Ziel: Bürger vor Kriminalität zu schützen und potenzielle Täter von Straftaten abzuhalten. Vertreter entsenden unter anderem die Stadtverwaltung, Polizei, Justiz, freie Wohlfahrtsverbände, Jugendhilfeeinrichtungen, Selbsthilfegruppen, Schulen, Handel, Handwerk, freie Berufe. Laut Geschäftsführer Roman Schmitz besteht das Plenum aus 300 Mitgliedern. Initiiert wurde der KPR im Jahre 1994. Kontakt: Ordnungsamt der Stadtverwaltung, Roman Schmitz, Telefon 0651/718-4320, E-Mail:. Roman.schmitz@trier.de; und "Zentrale Prävention" beim Polizeipräsidium, Elmar Esseln, Telefon: 0651/9779-1250, E-Mail: elmar.esseln@polizei.rlp.de. LH

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort