Trier. Marcus Reuter ist seit August 2012 Direktor des Rheinischen Landesmuseums. Der Fachmann für Archäologie der römischen Provinzen leitete nach Studium und Promotion an der Uni Freiburg zunächst verschiedene Grabungen zur Limesforschung. 2003 arbeitete er in Stuttgart für die Große Landesausstellung über das Imperium Romanum. Seit 2005 war er am Römermuseum in Xanten tätig, das er mit aufbaute und ab 2010 leitete. Als erfahrener Museumsleiter und begeisterter Ausgräber ist er, wie er selbst sagt, "in Trier der richtige Mann am richtigen Ort. Es ist eine große Ehre, aber auch Herausforderung als Archäologe in Trier zu arbeiten."
Der 47-Jährige will das Landesmuseum mit konzeptionellen Ideen weiterentwickeln und neue Besucher anlocken. Neben jährlichen Sonderpräsentationen plant er in größeren Abständen überregional bedeutsame Ausstellungen wie das große Nero-Projekt 2016 (TV vom 2. Januar). Seinen Einstand hat er mit der Präsentation des weltweit einzigartigen Trierer Münzschatzes gegeben. Als nächstes Ereignis kündigt sich die Ausstellung "Traum von Rom" an, die am 15. März eröffnet wird.
Auf dem Gebiet der Archäologie erwarten ihn in Trier umfassende Aufgaben. Zahlreiche alte Forschungsbestände harren der Aufarbeitung, und es tun sich in Stadt und Region immer wieder neue Ausgrabungsfelder auf, die in der Regel eine zügige Bearbeitung erfordern. Eine für Reuter neue Herausforderung ist die Wahrung des Unesco-Weltkulturererbes mit den Großbauten des römischen Trier, der einzigen antiken Kaiserstadt auf deutschem Boden. So gibt es beispielsweise für die Barbarathermen noch kein schlüssiges Zukunftskonzept.
Albrecht Wien vom RVDL Trier erwartet einen "spannenden Vortrags- und Gesprächsabend mit dem aufmerksamen und kooperativen Neu-Trierer Dr. Reuter". Die Veranstaltung findet statt am Donnerstag, 9. Januar, 18 Uhr, im Vortragssaal 5 der Volkshochschule Trier, Palais Walderdorff, Domfreihof 1b. rm.