Sporthallenkrise: Das plant die Stadt

Trier · Die Stadt Trier arbeitet mit Hochdruck daran, ihre Sporthallenkrise zu beenden. Elf der 34 Hallen sind gesperrt oder nur mit Einschränkungen wie einem Ballsportverbot geöffnet. Nach der politischen Sommerpause beginnt die Entscheidungsphase über Neubauten der Wolfsberg- und Mäusheckerhalle.

Trier. "Wir haben Millionenprojekte vor uns", sagt Triers Baudezernent Andreas Ludwig. Die Zwischendecken der in den 70ern erbauten Hallen sind nicht mehr sicher. Gutachter Bruno Isstas hat alle 34 Sporthallen der Stadt untersucht und dabei Konstruktionsmethoden offengelegt, die den Sicherheitsstandards definitiv nicht entsprechen (der TV berichtete mehrmals).
Das Ende der Sommerferien rückt näher - Schulen und Vereine wollen dringend wissen, ob sie ihre Turnhallen nutzen können. Baudezernent Ludwig erklärt auf Anfrage des TV den aktuellen Stand der Dinge und beginnt mit seinen beiden dicksten Problemen.

Wolfsberghalle und Mäusheckerhalle: In diesen beiden traditionsreichen Trierer Sportstätten ist offenbar nicht mehr viel zu retten. Unter der Wolfsberghalle steht das Wasser, die Mäusheckerhalle ist seit September geschlossen. "Mit diesen Fällen gehe ich manchmal schlafen, sie lassen mich nicht los", sagt Ludwig, der das Amt des Trierer Baudezernenten im Mai übernommen und die Sporthallenkrise damit geerbt hat.
Die Planungen für beide Hallen sind identisch: Die Kostenschätzungen für komplette Neubauten liegen vor. "Ich werde diese Werte jetzt noch nicht nennen, da wir sie zuerst mit den Ämtern, den Fraktionen, den Ausschüssen und dem Stadtrat diskutieren wollen", sagt Ludwig. Es handelt sich in beiden Fällen mit Sicherheit um Investitionen in Millionenhöhe. "Kleine Sanierung, große Sanierung oder Neubau: Wir werden prüfen, welche Lösung die wirtschaftlichere ist."

Grüneberghalle: Die in Kürenz liegende Halle fällt aus dem Rahmen, denn hier geht es nicht um die Zwischendecken, sondern um Schimmel. Die Halle ist gesperrt. "Der Ausbau der verschimmelten Teile wird in den nächsten Tagen abgeschlossen", kündigt der Baudezernent an. Stadtvorstand und Stadtrat werden entscheiden, wie es weitergeht. "Wir müssen überlegen, ob wir überhaupt eine so abgelegene Halle haben wollen", betont Ludwig. "Ich habe schon Signale empfangen, die auf das Gegenteil hindeuten."

Halle der Grundschule Barbara: Ursprünglich wollte die Stadt die problematische Zwischendecke herausnehmen und die gesperrte Halle nach dem Ende der Sommerferien wieder öffnen. Daraus wird aber nichts, denn es tauchten Komplikationen auf.
"Nachdem wir die Zwischendecke herausgenommen haben, mussten wir feststellen. dass alle Aufhängungen der Sportgeräte und auch die Oberlichter erneuert werden müssen", sagt Baudezernent Ludwig. Außerdem müssen Feuchtigkeitsschäden beseitigt werden. Neuer Öffnungstermin: Ende der Herbstferien.

Halle der Grundschule Ambrosius: Die Sporthalle selbst ist in Ordnung und offen, aber die Duschen sind weiterhin gesperrt. Während ihrer Sanierung entstand ein Wasserschaden. "Die Frage, welche der am Bau beteiligten Firmen für diesen Schaden verantwortlich ist, muss rechtlich geklärt werden", sagt Ludwig. Eine Firma hat bereits einen Anwalt eingeschaltet. "Noch können wir nicht absehen, wann es hier weitergeht."

Halle der Grundschule Mariahof: Die Halle ist offen, aber Ballsport ist verboten und bleibt es vorerst auch. Ursprünglich sollte die Reparatur der Zwischendecke bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein. "Wir haben festgestellt, dass die Reparatur umfangreicher ausfällt als angenommen", erklärt der Baudezernent. Die Freigabe für den Ballsport wurde deshalb auf das Ende der Herbstferien verschoben.

Halle der Grundschule Ruwer: Auch hier ist der Ballsport verboten. Das Baudezernat prüft, ob die Zwischendecke repariert werden kann oder erneuert werden muss. Noch ist die Freigabe für Ballsportarten nicht in Sicht.

Sporthallen am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und Humboldt-Gymnasium: Die Situation in beiden Hallen ist identisch: Sie sind offen, es darf aber keinen Ballsport geben. "In beiden Fällen müssen die Zwischendecken erneuert werden", teilt Andreas Ludwig mit. Diese Reparaturen fallen zusammen mit einer Erneuerung der zentralen Betriebstechnik. Auch hier ist die Aufhebung der Einschränkungen nicht in Sicht.

Turnhallen Unter Gerst und Medardschule: Zwei weitere Hallen, in denen der Ballsport verboten ist. Die Zwischendecken werden repariert, die Planungen laufen ab Herbst.

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