Streik in Kindertagesstätten erreicht Trier - Ab Dienstag drohen Engpässe in vier Betreuungseinrichtungen

Trier · Der bundesweite Kita-Streik greift laut Gewerkschaft Verdi ab dem morgigen Dienstag auch in Trier. In welchem Umfang die kommunalen Einrichtungen in Alt-Tarforst, auf dem Trimmelter Hof, in Feyen und auf dem Petrisberg betroffen sind, steht noch nicht fest.

Insgesamt müssen sich ab dem morgigen Dienstag in Trier die Eltern von rund 347 Kindern darauf einstellen, für einen unbestimmten Zeitraum die Betreuung selbst zu regeln. Bestreikt werden die vier kommunalen Kitas im Stadtgebiet. In der Kita Alt-Tarforst gib es 107 Betreuungsplätze, in der Kita Trimmelter Hof 125 Plätze, in der Kita Feyen 40 Plätze, und im deutsch-französischen Kindergarten auf dem Petrisberg werden normalerweise 75 Kinder betreut. Insgesamt arbeiten in den vier Einrichtungen rund 70 Angestellte im öffentlichen Dienst.
Die Schwierigkeit: Ob und wie viele Erzieherinnen tatsächlich morgen in Streik treten, gibt die Gewerkschaft Verdi im Vorfeld nicht bekannt. "Es kann sein, dass alle streiken, es kann aber auch sein, dass einige Erzieherinnen arbeiten kommen", sagt Werner Theis, Leiter der Abteilung Kindertagesbetreuung im Trie rer Jugendamt. Gerechnet werden müsse mit erheblichen Einschränkungen bis hin zu kompletten Schließungen der Kitas.
Seit Anfang voriger Woche prüft die Stadt, ob und wie Notgruppen eingerichtet werden können. Einfach ist das nicht. Zwar können Elterngruppen sich bereiterklären, die Betreuung der Kinder in den Räumen der Kitas selbst zu organisieren - die Verantwortung liegt dann allerdings alleine bei den Eltern, ein Versicherungsschutz seitens der Stadt kann nicht gewährleistet werden.
Dass Erzieherinnen aus anderen, privaten Kitas während des Streiks in den städtischen Kitas Notgruppen leiten, ist nicht vorgesehen. Denn obwohl die Stadt den allergrößten Teil der Gehälter der Mitarbeiter in privaten Kitas zahlt, kann sie nicht über deren Personal entscheiden.
Kinder aus städtischen Kitas während des Streiks in privaten Einrichtungen als Gastkinder unterzubringen, ist ebenfalls nicht so einfach möglich. "Nicht nur, weil die Kita-Gruppen alle voll belegt sind, sondern auch, weil man Kinder - insbesondere Kleinkinder - ja nicht so einfach in andere Gruppen stecken kann, in denen sie die anderen Kinder und auch die Erzieherinnen nicht kennen", sagt Theis.
Bis wann der Streik andauert, hängt von den Verhandlungen der Vertreter der Kommunen und der Gewerkschaft Verdi ab. Bislang hat Verdi den Arbeitskampf als unbefristet angekündigt. Die Stadtverwaltung hat bei den Eltern den Betreuungsbedarf bis zum 22. Mai abgefragt.
Während des Streiks soll die Kommunikation mit den Eltern per E-Mail an die Vorsitzenden der Elternausschüsse - die diese dann an die Eltern weiterleiten -, per Aushängen und per Anschreiben sichergestellt werden. "Im günstigsten Fall" sollen die Eltern jeweils am Vorabend über die Situation am darauf folgenden Tag informiert werden. woc

Ansprechpartner beim Jugendamt: Werner Theis, Telefon 0651/716-2540, und Ulrike Schmitt-Derber, Telefon 0651/718-2546.
Ab Dienstag Streik in städtischen Kitas

Kitastreik auf alle Bundesländer ausgeweitet

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