Täglich Trier: Erst ein Denkmal, dann die Uni?

Trier · Ein chinesischer Künstler besucht heute die Stadt Trier und sieht sich einen Platz ganz genau an. Dort soll er ein Denkmal für Karl Marx erschaffen.

 Michael Schmitz

Michael Schmitz

Foto: Klaus Kimmling

Das hätte mancher konservativer Kommunalpolitiker sich vor einigen Jahrzehnten wohl nicht träumen lassen: Die Stadt Trier bekommt ein Denkmal für ihren berühmtesten Sohn, Karl Marx. Geschenkt wird es ihr von der Volksrepublik China - und hergestellt wird es ebenfalls dort, vom chinesischen Künstler und Kunstprofessor Wu Weishan. Heute um 11.30 Uhr besucht er mit einer Delegation die Stadt Trier und sieht sich den geplanten Standort für die Skulptur an der Ecke Karl-Marx-Straße/Jüdemer Straße an (der TV berichtete am Samstag). Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig sowie eine ganze Reihe von Experten aus der Verwaltung sind mit dabei, schließlich darf die Stadt noch einige Wünsche einfließen lassen. Der Anlass für das Geschenk aus Fernost ist klar: das 200. Geburtsjahr von Marx 2018, wenn die Stadt ganz im Zeichen des Sozialwissenschaftlers stehen wird. Spätestens dann, wenn das Denkmal enthüllt wird, ist mit Sicherheit auch die nächste Debatte um die Namensgebung für die Trierer Uni wieder da - aus eher linken Studentenkreis wird ja schon seit Jahrzehnten gefordert, diese ebenfalls nach Marx zu benennen. Die Chinesen würde das vermutlich freuen - manchem konservativen Kommunalpolitiker aber erst recht den Schlaf rauben.

Täglich Trier - hier lesen Sie, was heute ansteht in der Moselstadt, was los ist, worüber die Menschen reden. Diskutieren Sie mit!

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort