Trier-Euren. Sie sollte besonders ausgelassen werden, die Jubiläums-Damensitzung der Eurener Koobengarde. Schließlich war es die elfte Auflage. Und schließlich stellt die Koobengarde in diesem Jahr auch wieder den Trierer Prinzen: Ralf (Geib) III.
Aber sie wurde die traurigste Veranstaltung in der Geschichte des Vereins. Ein 49-jähriger Tänzer eines Männerballetts aus der Verbandsgemeinde Trier-Land erlitt nach seinem Auftritt einen Herzinfarkt und starb - trotz langer Wiederbelebungsversuche durch den Notarzt - in der Umkleidekabine. Die Veranstalter brachen daraufhin die Sitzung, die kurz vor dem Ende der Auftritte war, ab, die rund 200 Gäste verließen binnen kurzer Zeit den Saal. So schildert Marion Silano, eine der Organisatoren, den Freitagabend. "Ich bin noch immer geschockt, wir haben alle schwer daran zu knabbern, schließlich kennt jeder jeden. Wir sind alles befreundete Vereine", sagt sie.
Zunächst habe nichts auf das Unglück hingewiesen. Der Tänzer, der mit seiner Truppe den Auftakt machte, ging von der Bühne. Im Vorraum habe er dann über Unwohlsein geklagt und sei in die Umkleidekabine gegangen. Dort sei er zusammengebrochen. Andere Mitwirkende hätten Erste Hilfe geleistet und den Notarzt verständigt. Im Saal bemerkte zunächst niemand etwas. Auf der Bühne wartete gerade das fünfte Männerballett auf das Startsignal. Dazu kam es aber nicht mehr. Marion Silano sagt: "Als wir wussten, was genau los war, haben wir sofort abgebrochen. Auf der Bühne Spaß und gute Laune, während im Keller ein Mensch um sein Leben ringt - das geht nicht."
Auch im Stadtteil ist es mit der guten Laune erst einmal vorbei. Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz: "Im Ort hat die Nachricht große Betroffenheit ausgelöst."