Tanja Gräff – Ermittler überprüfen noch einmal alle Spuren und Hinweise

Trier · Was ist mit Tanja Gräff geschehen? Diese Frage lässt auch nach fast dreieinhalb Jahren die Ermittler im Polizeipräsidium Trier nicht los. Am 7. Juni 2007 verschwand die damals 21-jährige Frau spurlos nach dem Besuch des FH-Sommerfestes auf dem Schneidershof in Trier. Zahllose Suchaktionen verliefen ohne Erfolg. Der Vermisstenfall Tanja Gräff wurde über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus von den Medien und der Bevölkerung verfolgt. Bei der Polizei gehen auch heute noch Hinweise ein.

 Die Familie und Freunde von Tanja Gräff starten eine neue Plakat-Aktion.

Die Familie und Freunde von Tanja Gräff starten eine neue Plakat-Aktion.

Foto: Jörg Pistorius

Dass das Schicksal der jungen Frau weiter unaufgeklärt ist, will die Polizei nicht einfach hinnehmen.
Polizeipräsident Lothar Schömann hat in Abstimmung mit dem Leitenden Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Trier Jürgen Brauer ein dreiköpfiges Ermittlungsteam zusammengestellt, das alle bislang eingegangenen Hinweise und Spuren erneut "in die Hand nehmen wird".

Während die Beamten des Fachkommissariats für Kapitaldelikte (K11) der Kriminaldirektion Trier weiterhin aktuelle und neu eingehende Spuren bewerten und bearbeiten, ist es Aufgabe des Ermittlungsteams alle "alten" Spurenakten zu überprüfen. Die erfahrenen Beamten waren bisher nicht in die Ermittlungen im Fall Tanja Gräff eingebunden. Sie können und sollen ohne Kenntnis der Personen die Aussagen von Zeugen und die Ergebnisse der bisherigen Ermittlungen noch einmal auf Plausibilität prüfen und aus einer anderen Perspektive eventuell weitere Ermittlungsansätze finden. Eine Arbeit, die bei dem Umfang der Ermittlungsakten mehrere Monate in Anspruch nehmen dürfte.

"Diese Methode ist nicht neu, sie wird bei Kapitaldelikten oder anderen herausragenden Fällen angewandt. Sie ist auch kein Garant für den erhofften Ermittlungserfolg, denn die Beamten der ehemaligen Soko- und der späteren EK-FH haben ungeheuer viel und sehr engagiert an dem Fall gearbeitet", betont Lothar Schömann. "Dennoch, es ist eine Möglichkeit, die wir ausschöpfen möchten."

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