Teerdich ist ein robustes Gewebe

Eine Stadt und tausend Fragen. Der TV hat eine Kettenreaktion ausgelöst: Wer eine Frage beantwortet, darf dem nächsten Trierer eine Frage seiner Wahl stellen. Ob die Frage nun todernst ist oder gäggisch, ob sie an den Bischof geht oder an den Postboten - der Volksfreund wird versuchen, bis zum folgenden Samstag eine Antwort zu bekommen.

 Trierer haben ein Herz für Kartoffeln. Teerdich ist eines der traditionellen Gerichte, die aus den Knollen gekocht werden. TV-Foto: archiv/Winfried simon

Trierer haben ein Herz für Kartoffeln. Teerdich ist eines der traditionellen Gerichte, die aus den Knollen gekocht werden. TV-Foto: archiv/Winfried simon

 Aline Schmitt. TV-Foto: Katharina Hammermann

Aline Schmitt. TV-Foto: Katharina Hammermann

 Timo Meiser. Foto: privat

Timo Meiser. Foto: privat

Die Frage:
Aline Schmitt aus Trier-Süd ist, wie sie sagt, nach dem Studium (Philosophie und Geschichte) sozusagen an Trier hängengeblieben. Die Frage nach der Beschaffenheit des Hauptmarktes in der vorigen Kettenreaktion hat sie sofort gepackt, denn hier paarte sich ihre Leidenschaft für die historischen Gegebenheiten mit der Vorliebe für die kleinen sympathischen Eigenheiten der Stadt.
Die 33-Jährige, die derzeit an ihrer Dissertation in Philosophie arbeitet, möchte nun eine Bildungslücke bezüglich der Trierischen Sprache schließen. Sie will folgendes wissen: Das trierische Gericht Teerdich kennt jeder, der hier zu Hause ist - aber was bedeutet dieses Wort eigentlich und wo hat es seinen Ursprung?


Die Antwort:
Timo Meiser hat recherchiert und ist im Volksfreundarchiv auf die Antwort gestoßen: Dem Trierer Wissenschaftler Dr. Stefan Barme zufolge geht Teerdich auf das Lateinische "tyrium" zurück, was Stoff bedeutet. Barme spricht von einer übertragenen Bedeutung: "Robustes Gewebe wird einer nahrhaften Speise parallel gegenübergestellt." TV-Leserin Ruth Hahmann weiß zudem, dass auch Arbeitskleidung als Teerdich bezeichnet wurde. Und so stellt man die Spezialität her: Kartoffeln kochen, stampfen, mit Milch, Butter, Pfeffer und Salz zu einem sämigen Püree verrühren. Speck anbraten, Sauerkraut (Kappes) hinzufügen und mit Lorbeerblättern, Brühe oder Wein 45 Minuten köcheln lassen. Überschüssige Flüssigkeit abgießen. Krautmischung unters Püree heben und bei Bedarf weitere Flüssigkeit hinzufügen. Guten Appetit!

Und die nächste Frage:
Timo Meiser fragt sich und die TV-Leser: Warum wurde die Römerbrücke im Zweiten Weltkrieg nicht gesprengt?

Wer die Antwort kennt und selbst eine brennende Trier-Frage hat, kann sich an Katharina Hammermann wenden: k.hammermann@volksfreund.de oder Telefon: 0651/7199-575. Mehr dazu lesen Sie kommenden Samstag.
Katharina Hammermann

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort