Tempo 30 in der Nacht in Trierer Saar- und Matthiasstraße

Trier · Drei Jahre nach dem Beschluss des Lärmaktionsplans für die Stadt Trier wird voraussichtlich ein erstes Projekt umgesetzt. In Saarstraße und Matthiasstraße soll bald nachts ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern gelten.

 Langsamer und leiser: Nur noch maximal mit Tempo 30 sollen Fahrer künftig in Saarstraße und Matthiasstraße in Trier-Süd unterwegs sein. Das Limit wird auf 22 bis 6 Uhr beschränkt, ansonsten gilt Tempo 50. TV-Foto: Friedemann Vetter

Langsamer und leiser: Nur noch maximal mit Tempo 30 sollen Fahrer künftig in Saarstraße und Matthiasstraße in Trier-Süd unterwegs sein. Das Limit wird auf 22 bis 6 Uhr beschränkt, ansonsten gilt Tempo 50. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

Die SPD-Fraktion stellte zur Stadtratssitzung am Donnerstagabend eine kritische Anfrage: "Welche Maßnahmen wurden zwischen Oktober 2011 und März 2013 bereits unternommen, um den Zielen des Lärmaktionsplans gerecht zu werden?" Die Antwort ließe sich auch so zusammenfassen: keine einzige! Und der Ratsbeschluss ist sogar noch ein Jahr älter, als die SPD ihn gemacht hat. Schon im Oktober 2010 stimmten CDU (außer vier Fraktionsmitgliedern), SPD, Grüne und Linke für den umfangreichen Katalog. Ein Kernpunkt ist Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr auf etlichen viel befahrenen Straßen. Betroffen sind unter anderem Teile des zweispurigen Alleenrings sowie die Bundesstraßen 51 und 49 zwischen Pallien und Zewen. Das soll den Lärmpegel um etwa drei Dezibel senken. Das Problem: Nach Richtlinien des Bundes kommen Tempolimits zum Lärmschutz auf Hauptverkehrsachsen nicht in Betracht. Doch neuerdings öffnet sich ein Hintertürchen. Das Landesamt für Umwelt startet "in einigen Monaten" ein Pilotprojekt in Mainz und "noch in diesem Jahr" auch in der Trierer Saarstraße und deren Verlängerung Matthiasstraße. Das geht aus der Antwort der Verwaltung auf die SPD-Anfrage hervor. Fahrradverleih geplant Ziel des Projekts ist, die Auswirkungen von Tempo 30 nachts auf Hauptverkehrsstraßen zu untersuchen. Dafür hat das Land eine grundsätzliche Förderzusage erteilt. Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU), bekennende Anhängerin solcher Tempolimits, hofft bei erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts auf dauerhafte Einrichtung auch in den anderen Straßen. Das hätte gravierende Auswirkungen: Der Aktionsplan benennt insgesamt etwa 20 Straßen, auf denen von 22 bis 6 Uhr Tempo 30 gelten soll. Im Westen sind dies unter anderem Bonner, Kölner, Aachener und Luxemburger Straße, im Süden Kaiserstraße und Südallee, im Norden Paulin-, Christoph- und Schöndorfer Straße. Als weiteres Pilotprojekt will die Stadt Trier ein öffentliches Fahrradverleihsystem einrichten. Das Land hat zugesagt, die Planungskosten von 33.000 Euro zu fördern. Sobald der Bewilligungsbescheid eintrifft (spätestens im Mai), soll ein Konzept ausgearbeitet werden. Dezernentin Kaes-Torchiani schränkt allerdings ein: "Die Finanzierung der Umsetzung - sollte die Voraussetzung für den Erfolg eines solchen Fahrradverleihsystems gegeben sein - ist noch zu klären." Liebe Leserinnen und Leser, was halten Sie von Tempo 30 in der Saarstraße und später auf weiteren Hauptverkehrsachsen? Mailen Sie uns Ihre Meinung an echo@volksfreund.de . Name und Anschrift bitte nicht vergessen.

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