Toleranz wird hier ganz groß geschrieben

MARIAHOF. Zur Geburtstagsfeier der Grundschule waren nicht nur die jetzigen Schüler und ihre Eltern gekommen. Auch viele ehemalige Lehrer, die die Grundschule Mariahof vor 40 Jahren aufgebaut haben, überbrachten Rektor Norbert Feichtner ihre Glückwünsche.

Helene Weis erinnert sich noch gut an die Situation vor 40 Jahren. "Es gab nicht genügend Platz in der Schule. Eine Gruppe musste damals sogar in die Baubaracke der gbt ausgelagert werden", erklärt Helene Weis. Sie unterrichtete von 1964 bis 1975 an der Mariahofer Grundschule, danach lehrte sie an der Cusanus-Hauptschule, bevor sie 1987 noch einmal für vier Jahre zu ihren Wurzeln nach Mariahof zurückkehrte. Auch ein Schulstreik ist der Lehrerin lebhaft in Gedanken geblieben. Weil nicht genügend Klassenräume vorhanden waren, sollten die neu eingeschulten Kinder im April 1964 zunächst im Exil in der Heiligkreuzer Grundschule unterrichtet werden. Die Eltern weigerten sich aber, ihre Kinder dorthin zu schicken, weil ihnen für die ABC-Schützen die Entfernung zu weit und der Weg zu gefährlich erschien. Das soziale Zusammenleben stand in der Grundschule Mariahof immer im Mittelpunkt. Vor allem die vielen ausländischen Schüler werden vorbildlich integriert und mit speziellen Deutsch-Kursen gefördert, um den Anschluss an den Klassenverbund nicht zu verlieren. Die Hausaufgabenhilfe, die mittlerweile zum Aufgabenbereich des Jugendtreffs gehört, war ebenfalls ein zusätzliches Angebot. Helene Weis betreute die Hausaufgabenhilfe nach ihrer Pensionierung bis 2002 für elf Jahre ehrenamtlich und hat so vielen Kindern einen guten Start ins Leben gegeben.Russische Tänze und deutsches Bier

Für die Jubiläumsfeier am Wochenende haben Eltern, Lehrer, und Kinder gemeinsam ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Zunächst zeigten die Schüler das Singspiel "Das Vier-Farben-Lied", das von Toleranz und gegenseitigem Respekt handelt. Themen, die Rektor Norbert Feichtner und das Lehrerkollegium den Kindern auch im Alltag vermitteln wollen. Multikulturell ging es weiter bei deutschem Bier und Grillgut und einer Tanzvorführung der russischen Gruppe Matrioschka. Mit den Spielern des Trierer Basketballvereins und dem Rugby-Club konnten die Kinder gemeinsame Trainingsstunden absolvieren und ihre Kräfte beim Lebenslauf mit ihren Eltern messen. Am Abend sorgte dann die Mundart-Band Leiendecker-Bloas mit Frontmann Helmut Leiendecker für die musikalischen Akzente.

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