Tour de France: Trierer Oberbürgermeister zum Finale eingeladen

Trier. · Ist das schon ein gutes Zeichen? Trier Oberbürgermeister Wolfram Leibe ist für Sonntag kurzfristig zum Finale der Tour de France nach Paris eingeladen worden. Die Stadt Trier hat sich um die Ausrichtung einer Etappe 2017 beworben. Der OB der Bewerberstadt Mannheim hat eine solche Einladung nicht erhalten.

Trier und seine französische Partnerstadt Metz wollen im Juli 2017 eine Etappe der Tour de France ausrichten. Tourstart wird mit einem Prolog im kommenden Jahr in Düsseldorf sein mit einem 13 Kilometer langen Zeitfahren über die Königsallee und entlang des Rheins. Eine weitere Etappe führt dann durch Erkrath, das Neandertal und Mettmann. Für die folgende Touretappe haben sich Trier und Metz Mitte des Jahres bei der Tour de France beworben, so wie auch andere Städte aus Deutschland. Wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe heute bei einem Pressegespräch berichtete, seien er und auch der Metzer Oberbürgermeister kurzfristig von Tour-Chef Christian Prudhomme zum Finale der Tour de France in Paris an diesem Sonntag eingeladen worden. Leibe wollte die Einladung nicht überbewerten und auch nicht über die Chancen Triers spekulieren, freute sich aber sichtlich. Er werde die Einladung auch annehmen und am Sonntag per Bahn den Weg in die französische Hauptstadt antreten, sagte Leibe. Die Entscheidung über weitere Tour-Etappen soll im Oktober bekannt gegeben werden. In Frankreich selbst bewerben sich regelmäßig mehrere hundert Städte und Gemeinden darum, Tour-Etappe zu sein.

Zu den Bewerberstädten aus Deutschland gehört auch Mannheim. Dort wird 2017 das 200-jährige Jubiläum der ersten Fahrt der Draisine gefeiert, die der Mannheimer Ingenieur Karl Drais erfunden hatte. Deshalb hatte sich die Stadt ebenfalls Chancen ausgerechnet. Der Mannheimer OB Dr. Peter Kurz ist allerdings nicht zum Finale eingeladen, wie die Pressestelle der dortigen Verwaltung dem TV am Nachmittag sagte.

Die Tour de France ist nach wie vor eines der größten Sportereignisse der Welt. Nach Angaben der französischen Botschaft wird die Tour in 180 Ländern übertragen. Ein Tross von 4000 bis 5000 Begleitpersonen, darunter zahlreiche Journalisten folgt jeder Etappe - neben Trier würde also mutmaßlich die ganze Region von einem solchen Ereignis direkt profitieren. Welche Kosten für das Etappenziel Trier anfallen würden, weiß auch OB Leibe noch nicht genau. Als der Trierische Volksfreund Mitte März erstmals über die Tour-Bewerbung der Stadt berichtete, ging Leibe aber von einem mindestens sechsstelligen Betrag aus, von dem ein möglichst großer Teil über Sponsoren refinanziert werden soll. Extra: Kosten

Laut einem Bericht der Rheinischen Post werden die Gesamtkosten für den Tourstart in Düsseldorf auf elf Millionen Euro beziffert, davon gehen rund 4,5 Millionen Euro als Lizenzgebühren an den Veranstalter, die Amaury Sport Organisation (ASO) - eine Tochterfirma eines französischen Pressekonzerns. Durch Nachverhandeln und Sponsoren hoffe man, den Zuschussbedarf um drei Millionen Euro reduzieren zu können, außerdem rechnet man mit einer Gewerbesteuereinnahme durch die Tour von fast zwei Millionen Euro. Einer Studie zufolge werden für das Auftaktwochenende allein für die Gastronomie in Düsseldorf 54 Millionen Euro Umsatz erwartet.

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