Trauer um Bruno Faßbender: Karnevals-Legende stirbt mit 88

Trier · Trauer um einen Großen des Trier er Karnevals: Im Alter von 88 Jahren ist Multifunktionär und Multitalent Bruno Faßbender gestorben.

 Wegen seiner Verdienste um den Karneval hochdekoriert: Bruno Faßbender. TV-Foto: Archiv/Ludwig Hoff

Wegen seiner Verdienste um den Karneval hochdekoriert: Bruno Faßbender. TV-Foto: Archiv/Ludwig Hoff

Trier. "Datt gittet doch nit!" Die Betroffenheit war groß, als sich gestern in Karnevalistenkreisen die Nachricht von Bruno Faßbenders Tod verbreitete. Faßbender tot? Unfassbar. Klar, in letzter Zeit kränkelte er öfter mal, was für einen 1923er Jahrgang nichts Außergewöhnliches ist. Aber da der Karnevals-Grandseigneur noch vor zwei Wochen putzmunter beim Bierchen in einer Kneipe in seinem geliebten Zurlauben gesichtet worden war, bestand doch kein Grund zur Besorgnis.
Dass er still und leise und ohne großes Getöse gegangen ist, passt zu ihm. In eigener Sache war er bescheiden und überhaupt demütig, geprägt von der entbehrungsreichen Nachkriegszeit.
"Kanone" in der Bütt


Faßbender, in Zurlauben geboren und in der Weberbach aufgewachsen, wollte stets Frohsinn stiften. Er war Mitorganisator und Präsident der legendären Kappensitzung 1947 in der Gaststätte von "Müllers Häns" (Weberbach).
Wenige Tage später, bei der öffentlichen Beerdigung des von Faßbender geschnitzten Wuppdus, wollten aber die französischen Besatzer nicht mitspielen. Sie lösten den Umzug auf halber Strecke am Neutor auf.
1984 war Faßbender, im zivilen Leben Malermeister, der Leiter des unvergessenen großen Rosenmontagszuges zum 2000. Geburtstag der Stadt Trier - und längst eine Institution im närrischen Brauchtum.
1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz und 1994 den Orden Gegen den Trierischen Ernst. Zwei von ungezählten Auszeichnungen, mit denen der Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Trier er Karneval (ATK) und Regionalverbands-Funktionär geehrt wurde
Auch seine Stammvereine - die KG "M\'r wieweln noch en Zalawen" 1911 und die KG Trier-Süd - haben Faßbender mit verdientem Lorbeer überhäuft.
Walter Ludwig, Ehrenratspräsident der Trier-Süder Narren, spricht von einem großen Verlust: "Bruno war ein Multitalent. Ein kreativer Gestalter, ein exzellenter Praktiker und als Büttenredner eine Kanone. Der Trierer Karneval hat ihm viel zu verdanken und insbesondere wir. Dass unser Verein die schöne Festhalle am Bach hat, ist maßgeblich auf Brunos Engagement zurückzuführen. Wir werden ihn sehr vermissen." rm.

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