Traumhaftes Ambiente

Trier-Biewer. Sehenswerte Objekte aus Holz, Metall und Eifeler Sandstein zeigte eine Künstlergruppe unter den alten Kastanien des Ausflugszieles und Forsthauses Altenhof nahe Biewer. Für die Initiatorinnen Barbara Offermanns aus St. Ingbert und Dorothea Kirsch aus Gillenbeuren ein "Heimspiel". Die beiden stammen aus Biewer und kennen Marita Kufs vom "Altenhof" noch aus Schulzeiten.

 Dorothea Kirsch zeigt ihren überdimensionierten roten Ahornsamen. Foto: Hanns-Wilhelm Grobe

Dorothea Kirsch zeigt ihren überdimensionierten roten Ahornsamen. Foto: Hanns-Wilhelm Grobe

Unter den Besuchern ist Margarete Oberhöffer, Lehrerin aus guten alten Biewerer Schulzeiten von Dorothea Kirsch und deren Schwester Barbara Offermanns. Die 79-jährige Pädagogin ist begeistert, was die beiden am Altenhof auf die Beine gestellt haben. Auch wenn die Band "Brassolution" aus Witterungsgründen abgesagt hat und ihre Musik nur von CD erklingt - das Konzept ist aufgegangen. Die Besucher der Ausstellung sind genauso begeistert wie vorbeikommende und einkehrende kleine und große Wanderer und Radler und lassen sich auf die zufällige Begegnung mit der Kunst gerne ein. Die aus Biewer stammende Dorothea Kirsch hat zum Beispiel passend zum Ambiente Wald und Forsthaus Altenhof eine Hirschfigur in einen überdimensionierten Hochsitz eingeschweißt. "Nicht unbedingt üblich, dass eine Frau mit dem schweren Baustahl arbeitet und schweißt", erläutert Dorothea Kirschs Schwester, die Eventmanagerin Barbara Offermanns. "Aber uns war das quasi in die Wiege gelegt. Unser Vater ist Elektromaschinenbauer, hat geschweißt, und das blaue Licht war irgendwie immer faszinierend". Damit nicht genug. Die überdimensionierten Blätter und Blüten aus Stahl hat Dorothea Kirsch mit organischem Material aus ihrem Garten in Gillenbeuren ergänzt: Blätter und Samen, eingeschlossen in Transparentpapier und erst auf den zweiten Blick im Gegenlicht erkennbar, wenn sich die Sonntagssonne doch einmal zeigt. Zum Spiel im Wind wird auch Kirschs überdimensionierter Ahornsamen in rot, von dem sie beim Besuch des Altenhofs als möglichen Standort für den dritten "Sommernachtsraum" der Künstlergruppe im Mai inspiriert wurde. Der Ahornsamen versteckt zwischen den roten Seiten des Transparentpapiers nicht nur Farnblätter. Genau schauen muss man auch, wenn man die Schriften und Buchstaben von Heidi Philipp aus Köln erkennen will. Auf filigranen Schmuckstücken hat sie in der alten Niello-Technik Buchstaben übereinander geschrieben. Die Frauenfiguren aus regionalem Sandstein von Michaela Bertrams mutieren mit Daunenfedern aus dem Baumarkt schnell zum Engel. Hans-Günther Obermeiers Frauen aus Holz sind ein weiterer Blickfang. Viel beachtet in der Weinregion natürlich seine mannshohe "Matrona Moselana" aus Holz mit übergroßen Weinreben. Dass das Konzept der Gruppe erfolgreich aufgeht, beweist auch Detlef Backhaus aus Köln. Der Architekt hat seinen bisherigen Beruf an den künstlerischen Ateliernagel gehängt und arbeitet seit Kurzem als selbstständiger Künstler in der Eifel. Seinen Werken aus Holz und Marmor ist das Konstruktiv-Statische seines früheren "Brotberufs" noch anzusehen. Dass der Altenhof für dieses Experiment beim Publikum trotz unsicherer Wetterlage im Hochsommermonat August gut ankam, freut auch die Betreiber des Altenhofs. Neben Peter Kertels und Klaus Kufs ist dies als dritte Marita Kufs, Schulfreundin von Barbara Offermanns. Sie hatten sich lange Zeit aus den Augen verloren. Ein Ehemaligentreffen brachte die Schülerinnen wieder zusammen. "Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir hier ausgestellt haben", verspricht Barbara Offermanns.

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