Bildung 97 Studenten aus aller Welt beim Ferienkurs der Universität

Trier · Die deutsche Sprache üben und Deutschland kennen lernen: Das ist das Ziel dieses Kurses, der bereits zum 46. Mal stattfindet.

 Der älteste und die jüngsten Teilnehmer des Ferienkurses: Der 55-jährige Jose Marcos Neutzling (Mitte) aus Brasilien und die beiden 18-jährigen Xiqing Gao aus China (links) und Ali Behbudov aus Aserbaidschan.

Der älteste und die jüngsten Teilnehmer des Ferienkurses: Der 55-jährige Jose Marcos Neutzling (Mitte) aus Brasilien und die beiden 18-jährigen Xiqing Gao aus China (links) und Ali Behbudov aus Aserbaidschan.

Foto: Universität Trier

Natürlich wurde bei der offiziellen Eröffnung des Internationalen Ferienkurses der Universität Trier auch über das Wetter geredet. „Schließlich ist das Klima etwas, was uns weltweit verbindet“, so Universitätspräsident Michael Jäckel.

Was die knapp 100 Teilnehmer aus 39 Nationen vor allem vereint, ist der Wunsch, die deutsche Sprache zu lernen und Trier, Deutschland sowie viele Menschen aus anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen. Das ist es, was den kürzlich zum 46. Mal eröffneten Trierer Ferienkurs ausmacht.

Tadeas Palko möchte in seinem Heimatland Slowakei einmal Deutsch und Sport unterrichten. Er hat daher in der breiten Palette von Summerschools deutscher Universitäten gezielt nach einem geeigneten Programm gesucht. An der Uni Trier hat er es gefunden.

Die Trierer Uni fördert über die halbtäglichen Deutsch-Sprachkurse auf unterschiedlichen Niveaus hinaus Dozenten in Deutsch als Fremdsprache. Dass Trier eine schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und gutem Wein ist, hat Tadeas Palkos Entscheidung nur erleichtert.

Die schönen Seiten Triers und der Region hat auch eine seiner Kommilitoninnen erkannt. Solomiia Pruska hat in ihrem Heimatland Ukraine in der Schule Deutsch gelernt und ein Jahr lang in Deutschland gelebt. Ihre Sprachkenntnisse möchte sie lebendig und auf einem hohen Niveau halten. Vielleicht helfen ihr diese Sprachkenntnisse später im Job weiter.

Solomiia Pruska studiert in Polen an der Schlesischen Universität Kattowitz Internationale Polnische Studien. Daher ist das wissenschaftliche Begleitprogramm des Ferienkurses für sie interessant: Nach den Sprachkursen am Vormittag können die Teilnehmer nachmittags wissenschaftliche Vorträge aus unterschiedlichen Gebieten hören.

In den vier Kurswochen tragen die 97 jungen Menschen aus 39 Nationen dazu bei, die älteste Stadt Deutschlands mit den jüngsten Menschen – so Oberbürgermeister Wolfram Leibe bei der Begrüßung im Ratssaal – noch ein bisschen jünger und internationaler zu machen. Er lud die Teilnehmer ein, nach dem Ende der Summerschool nach Trier zurückzukehren – ob als Touristen oder als Studenten. „Die Trierer Universität ist nicht zu groß, da kennen die Professoren ihre Studenten noch“, warb Leibe für das Studium in seiner Stadt.

Das wäre ganz im Sinn von Michael Jäckel, der auf die Überzeugungskraft der Summerschool vertraut. Der Präsident selbst ist einer der größten Fans: „Der Ferienkurs ist für mich immer ein Höhepunkt in meinem Jahreskalender.“

Dem besonderen Charme dieses Happenings ist auch Volker Meise verfallen. In diesem Jahr unterrichtet der Deutsch-Dozent bereits zum 15. Mal. „Ich freue mich in jedem Jahr darauf, dass es im August losgeht. Es ist immer wieder eine erfrischende und bereichernde Erfahrung.“

Jose Marcos Neutzling erlebte innerhalb weniger Tage die zwei Seiten der Klima-Medaille: In seiner brasilianischen Heimatstadt Porto Alegre brach er bei ungewöhnlicher brasilianischer Winterkälte von zwölf Grad ins glutheiße Trier auf. Der 55-Jährige ist in diesem Jahr der älteste Student. Wie alle, möchte auch er sein Deutsch verbessern. Allerdings auch aus einem speziellen Grund. Es ist die Sprache seiner Vorfahren, die Anfang des 19. Jahrhunderts aus dem Hunsrück nach Brasilien auswanderten.

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