Kommunalpolitik Bauland statt Gewerbegebiet

Trier · Geht es nach dem Ortsbeirat in Biewer, sollen auf dem Gelände der ehemaligen Firma Kirsch Familien aus dem Stadtteil Häuser bauen. Ortsvorsteher Andreas Kratz freut sich außerdem über eine Investition für Jugendliche.

Trier-Biewerer Ortsvorsteher Andreas Kratz fordert Bauland statt Gewerbegebiet im Stadtteil
Foto: TV/Laux, Simone

Ein Blick zurück, ein Blick voraus: Die Trierer Ortsvorsteher skizzieren im Interview mit dem TV die wichtigsten Entwicklungen der Jahre 2018 und 2019 in ihren Stadtteilen. Heute: Andreas Kratz (CDU) aus Biewer.

Was waren die wichtigsten Themen des Jahres 2018 in Biewer?

Kratz: Uns hat im vergangenen Jahr besonders das Gelände der 2017 geschlossenen Firma Kirsch beschäftigt. Dass es dort im Sommer 2017 nicht mehr weiterging, stimmt uns einerseits immer noch traurig. Andererseits eröffnet sich damit aber die Möglichkeit, neues Bauland auszuweisen. Die Stadt würde dort gerne ein Gewerbegebiet erhalten, aber es dürfte schwierig werden, ein Unternehmen zu finden, das die ehemaligen Kirsch-Gebäude nutzen kann. Der Abstimmungsprozess darüber, wie es weitergehen kann, läuft.

Das zweite große Thema für uns war der Bau der Mäusheckerweghalle. Im Dezember ist dort der erste Spatenstich erfolgt. Damit erhält unser Stadtteil wieder eine Sportstätte vor der Haustür. Ich verspreche mir davon auch eine Wiederbelebung der erfolgreichen Biewerer Handballtradition. An der neuen Halle wird eine Skateranlage entstehen. Dafür haben wir aus dem Ortsbeiratsbudget für 2019 und 2020 jeweils 12 000 Euro bereitgestellt. Jugendliche in Biewer bekommen so die Möglichkeit, sich auch außerhalb der Ortsvereine und ohne Erwachsene zu treffen. Der Standort hinter der Halle ist ideal, es wird keine Lärmbelästigung geben.

Was wird Ihren Stadtteil 2019 voraussichtlich beschäftigen?

Kratz: Wir werden natürlich die Bauarbeiten der Mäusheckerweghalle und der Skateranlage aufmerksam verfolgen.

Und wir arbeiten weiter daran, das Gewerbe- in ein Baugebiet umzuwandeln. Viele junge Familien wandern derzeit ins Umland ab, weil es bei uns in Biewer keinen Wohnraum für sie gibt.

Bei uns wäre ein neues Baugebiet willkommen, das ist Konsens im Ort – Kritik wie im Fall des Brubacher Hofs gibt es nicht. Als Alternative  wäre für uns auch eine Mischbebauung denkbar.

Außerdem wollen wir natürlich erreichen, dass möglichst alle Haushalte in Biewer an das schnelle Internet angeschlossen werden. Einige krebsen derzeit noch mit 8 MBit/s herum. Ein weiterer Verteilerkasten im Stadtteil würde die Situation schon deutlich verbessern – das versuchen wir derzeit bei der Telekom zu erreichen.

Sind die Ortsbeiräte aus Ihrer Sicht noch zeitgemäß?

Kratz: Ich bin unbedingt dafür, sie zu erhalten. Die Ortsbeiräte sind ganz nah am Bürger und entlasten sowohl Stadtrat als auch Verwaltung. Durch das Ortsbeiratsbudget können kleinere Maßnahmen ohne riesigen Verwaltungsaufwand direkt vor Ort angegangen werden.

Mit Ortsvorsteher Andreas Kratz sprach Inge Kreutz

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