Verkehr Die Bornewasserstraße in Feyen/Weismarkt sorgt für Streit

Trier-Feyen/Weismark · Am 13. Juni fällt die Entscheidung, ob die Bornewasserstraße dauerhaft gesperrt wird oder nicht. Im Stadtteil Feyen/Weismark ist eine hitzige Diskussion darüber entbrannt. Dabei verfolgen letztlich alle dasselbe Ziel.

 An dieser Sperrung scheiden sich die Geister. Unser Foto zeigt den Blick von der Straße Im Hofacker auf die gesperrte Bornewasserstraße auf der Höhe der Kirche St. Valerius.

An dieser Sperrung scheiden sich die Geister. Unser Foto zeigt den Blick von der Straße Im Hofacker auf die gesperrte Bornewasserstraße auf der Höhe der Kirche St. Valerius.

Foto: Sebastian Stein

Die Testphase mit einer Sperrung der Bornewasserstraße ist kaum abgelaufen, schon entflammt die Diskussion um den Verkehr in der Siedlung zwischen Weismark und Pfahlweiher neu. Bis zum Testende am 4. Mai waren 30 Rückmeldungen bei der Stadt Trier eingegangen – darunter positive wie negative, sagt Stadt-Pressesprecher Michael Schmitz. Vor einer genauen Auswertung will sich die Stadt mit Rückschlüssen zurückhalten. Die Anwohner der verschiedenen Straßen im Quartier bringen sich hingegen schon in Stellung für die nahende Entscheidung.

Hintergrund der Sperrung ist die Forderung von Bewohnern der Bornewasserstraße nach Maßnahmen, um den Abkürzungs-Verkehr zwischen den Hauptachsen im Stadtteil – den Straßen Auf der Weismark und Pfahlweiher – zu verringern. Daraufhin wurde die Bornewasserstraße an der Kreuzung Im Hofacker/Im Reutersfeld gesperrt und damit zur Sackgasse. Gespräche mit Anwohnern zeigen: Das wirkt sich offenbar auf alle Straßen im Quartier aus.

Korumstraße Eine Gleichbehandlung fordern Anwohner der Korumstraße: Genau wie in der Bornewasserstraße solle auch hier der Verkehr gebremst und reduziert werden. Es handelt sich um eine Anliegerstraße mit Tempo 30 und Straßenverengung. Allerdings sind beide Kindergärten, die Sportanlage und eine Bushaltestelle durch die Straße erreichbar – mit der Folge, dass dort weit mehr Menschen als die Anlieger unterwegs sind.

Durch die Sperrung der Bornewasserstraße habe der Verkehr in der Korumstraße zugenommen, meint Ursula Flemming. Thekla Welter ist verärgert und meint, die Sicherheit sei allgemein nicht mehr gewährleistet. Man werde attackiert, wenn man langsam fahre, Radfahrer gar abgedrängt. Die Frauen pochen auf die Umsetzung ihrer eigenen Vorschläge, damit die Straße wieder sicherer werde. Dazu haben sie eine Unterschriftenliste und ein Forderungsschreiben an die Stadt gerichtet. Die Ideen: Visualisierung der Geschwindigkeit; Durchführung von Anliegerkontrollen, Bodenwellen oder gar ebenfalls die Einrichtung einer Sackgasse.

Ortsvorsteher Rainer Lehnart sagt, momentan sei nicht geplant, das Vorgehen in der Bornewasserstraße auch in anderen Straßen zu testen, durch die Korumstraße verlaufe der Busverkehr. Aktuell seien verkehrstechnisch alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Er habe aber das Ordnungsamt aufgefordert, verstärkt zu kontrollieren, sagt Lehnart. Die Anwohner fürchten, dass sich die Probleme mit dem Ausbau von Castelnau II und zusätzlichem Verkehr noch verschlimmern könnten.

Michael Schmitz von der Stadtverwaltung erklärt, dass es auch schon vor der Ausweisung der Baugebiete Beschwerden gegeben habe. Und Anliegerkontrollen hätten sich bisher nicht als praktikabel erwiesen.

Im Hofacker Durch die Straße Im Hofacker läuft nun der Verkehr, der aufgrund der Sperrung nicht mehr durch die Bornewasserstraße darf. Das Verkehrsaufkommen sei gleich geblieben, nur die Route eine andere, meint Anwohnerin Hildegard Kruse. Auch wenn die Abkürzung zwischen den Stadtteilen nicht mehr geradlinig verlaufe, sei man im Berufsverkehr auf der Route - Im Reutersfeld - Im Hofacker - Am Bildstock oder umgekehrt schneller als über die Hauptstraßen. Als weitere Probleme führt Kruse festgefahrene LKW, Probleme von Rettungswagen und das Wenden in privaten Einfahrten an. Für Kruse ist klar: Die „irrsinnige Sperrung“ muss weg. Bewohner der Bornewasserstraße könnten nicht über den Verkehr im gesamten Stadtteil entscheiden. Auch Kruse hat eine Unterschriftenaktion gestartet und nach eigenen Angaben bislang 24 Unterstützer aus verschiedenen Straßen.

Im Reutersfeld Von der Sperrung betroffen ist auch die Straße Im Reutersfeld, direkt gegenüber dem Neubaugebiet Castelnau. Hier sieht man die Sperrung positiv: Peter Becker spricht sich für eine Beibehaltung aus. Der Verkehr sei spürbar zurückgegangen, in der Straße seien nun vor allem Anlieger und Anrainer unterwegs, meint Becker.

Bei der Diskussion wird deutlich, dass alle Bewohner dasselbe Ziel verfolgen: den Verkehr vor ihrer Haustür zu reduzieren. Eine Entscheidung über die Zukunft der Sperrung soll auf einer Ortsbeiratssitzung am 13. Juni fallen. Bis zur Auswertung und weiteren Messungen wird die Sperrung bleiben. Ob die Stadt bereit ist, auch in anderen Straßen verkehrsberuhigende Mittel einzusetzen, ist noch unklar.

Für den Ortsbeirat Feyen-Weismark steht fest, dass sich die Probleme im Stadtteil nur lösen lassen, wenn sich das Verhalten der Verkehrsteilnehmer grundsätzlich ändert – sie also auf den vorgesehenen Routen bleiben und rücksichtsvoll fahren.

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