Trier ist ihre "Heimat"

TRIER. (cofi) Bereits in der vierten Generation führen Inge (65) und Oscar Bruch (65) das traditionsreiche Familienunternehmen, die 1848 gegründeten Vergnügungsbetriebe Oscar Bruch. Für ihr Engagement beim Trierer Weihnachtsmarkt sowie für die Gestaltung der Messen und Volksfeste der Stadt erhielt das Ehepaar nun den Ehrenbrief.

In ganz Europa sind Inge und Oscar Bruch unterwegs. "Budapest, Paris, Amsterdam, Den Haag, Stockholm", zählt Inge Bruch auf. Sogar bis nach Japan sind die Schausteller mit ihren Vergnügungsbetrieben gereist, seit sie das Unternehmen 1962 übernommen haben. "Aber sein Herz kann man nur ein Mal verschenken", sagt Inge Bruch. "Und unser Herz schlägt immer für die Mosel und besonders für Trier." Diese Verbundenheit zeigt das Ehepaar in jedem Jahr aufs neue, indem es "ein Stück Geschichte, eine große Tradition unserer Stadt", so Oberbürgermeister Helmut Schröer, mitgestaltet. Denn die Peter und Paul-Messe und die Allerheiligenmesse gehen auf einen Erlass von Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg vom 26. Januar 1725 zurück. Seit 1980 gehört auch der Trierer Weihnachtsmarkt zu den Veranstaltungen, deren Durchführung die Schausteller übernommen haben, und "man merkt sehr deutlich, dass für Oscar und Inge Bruch der Trierer Weihnachtsmarkt eine Herzenssache ist", sagte Schröer. Damit hätten sie den Trierern ein "Stück Heimat" und Identifikation mit der Stadt geschenkt. Überdies hätten sie nicht zuletzt durch ihr unternehmerisches Können das Europa-Volksfest zu einem Markenzeichen für Trier mit Qualität und Charakter gemacht. "Als Sohn freue ich mich mit meinen Eltern über den Ehrenbrief. Ich selbst habe viele gute Erinnerungen an Trier", sagt Oskar Bruch Junior (46), der sich mit eigenen Fahrgeschäften selbstständig gemacht hat. "Und ich erinnere mich noch gut an den ersten Trierer Weihnachtsmarkt. Es war bedrückend, als Jugendlicher mitzuerleben, unter welchem Druck die Eltern gestanden haben. Das Weihnachten 1980 war bestimmt von Ungewissheit, Risiko und Anspannung." Auch Tochter Angela Bruch (39) folgt der Tradition und ist als Schaustellerin die fünfte Generation, die die Vergnügungsbetriebe Oscar Bruch weiterführen wird. "Man muss mit Freude und Herzblut dabei sein, sonst kann man das nicht machen. Aber das wird den Kindern bei Schaustellern immer von den Eltern mitgegeben. Und als Schausteller ist man immer mit dabei, das kann man nicht ablegen, egal wie alt man ist", sagt Oscar Bruch. "Das hält flott und jung", fügt Inge Bruch hinzu. An den Ruhestand denkt das Ehepaar nur in langsamen Schritten.

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