Trier-Saarburger Landrat beim TV: Günther Schartz als Blattkritiker

Trier · Seitenwechsel beim TV: Landrat Günther Schartz (Kreis Trier-Saarburg), sonst meist Objekt von Berichterstattung, durfte am Donnerstag in der Redaktion mitarbeiten. Statt kritisiert zu werden, durfte er selbst austeilen.

Trier-Saarburger Landrat beim TV: Günther Schartz als Blattkritiker
Foto: Friedemann Vetter

Was war gut, was können wir besser? Diese Frage stellt sich die TV-Redaktion täglich in der Blattkritik. Am Donnerstag durfte Landrat Günther Schatz die Blattkritik übernehmen. Auf der Seite 1 hätte er statt des Fotos aus der James-Rizzi-Ausstellung in Traben-Trarbach lieber ein Bild zum Trierer Theater gesehen. Beim Rizzi-Bild (dem bunten Turnschuh) fehlten Schartz die Menschen.

Der Bericht über die Alternativen zum Theater-Neubau erschien ihm wichtiger. Den Artikel zum Maibaum-Aufstellen, ebenfalls auf der Titelseite, fand der Landrat zu lang. "Da stand ja nicht viel Neues drin." Probleme hatte er auch mit dem Bild auf Seite 3, das Rasierklingen in Tierfutter zeigte: "Beim Frühstück ist so was grenzwertig."

Lob hatte er für den Artikel über den Deutsch-Unterricht in Frankreich auf Seite 5, den man seiner Meinung nach gut lokal nachbereiten könne.

Kritik äußerte Schartz - zur Überraschung der Redaktion - an der Gestaltung der Geld-und-Markt-Seite. Die Überschrift im Bild, aus Redaktionssicht eine gute Optik, habe er zuerst gar nicht gefunden.

Die Mehr Wert!-Seite im TV hält Scharz für verzichtbar. Die Service-Themen suche man sich woanders.

Kritik vom Landrat auch zu einem Artikel im Sport: im Bericht über die TBB seien die finanziellen Probleme nicht erwähnt worden.

Die Erdbeben-Berichterstattung hätte Schartz statt auf der Welt-Seite lieber auf Themen des Tages weiter vorne gesehen.

Generelles Lob hatte er für die Unterhaltungsseite: "Ich lese jeden Morgen den Hägar. Und ins Horoskop gucke ich auch ab und zu rein."

Im Lokalteil Trierer Land lobte Schartz die Berichte über die Suche nach dem Aacher Ortsbürgermeister und über das Schulbauprojekt in Schweich. Seine Kritik allerdings: Die Artikel waren nicht in allen Ausgaben im Kreis zu lesen. Platzgründe hatten das verhindert. Ein Manko, das Schartz mit seinen Planungsvorschlägen für die heutige Ausgabe wieder ausglich.

Im Lokalteil Konz fand Schartz es wie schon beim Seite-1-Bild schade, dass auf dem Bäckerei-Bild aus Nittel keine Menschen zu sehen waren. Am Bild aus Wiltingen störte ihn, dass es die Gesamtsituation des Dorfplatzes nicht zeige.
Den aus dem Bild ragenden Hammer fand der Landrat als Gestaltungselement allerdings gut.

Für die Berichterstattung im Lokalteil der Hochwaldausgabe hatte der Landrat lobende Worte. Es sei gut, dass das Bahnthema im Blatt sei, meinte er zum Artikel über die angedachte Vereinsgründung für die Hunsrückbahn. Und wichtig sei, dass dabei auch gleich die Schließung des Bahnnetzes bis Türkismühle angegangen werde.

Im Lokalteil Saarburg fand Schartz die Themensetzung der Redaktion in Ordnung. Dort war ein großer Bericht über die Kita in Fisch zu lesen. Kritisch äußerte er sich allerdings zum Inhalt: Den Einstieg mit den Zitaten aus dem Theaterstück "Warten auf Godot" fand Schartz nicht gut. Außerdem sei der amtierende Ortsbürgermeister nicht zu Wort gekommen.

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