Meinung Seltsames Selbstverständnis

Energie, Nerven und Zeit, die viele Stadträte zum Wohl der Stadt ehrenamtlich investieren, sind immens. Eine Weihnachtsfeier oder ähnliches aus öffentlicher Kasse sei ihnen daher als Anerkennung gegönnt. Dass allerdings zum Beispiel die CDU sich 4380 Euro für ihren Neujahrsempfang aus der Stadtkasse zurückerstatten lässt, ist falsch. Denn bei einem Neujahrempfang geht’s nicht um einen Dank für die Fraktionsarbeit in Form kulinarischer Genüsse, sondern um Häppchen und Getränke für Gäste – klassische Öffentlichkeitsarbeit, die aus der Parteikasse bezahlt werden muss. Dass die Fraktionen Parkplatzgebühren, alkoholische Getränke und ähnliches über die Stadtkasse abrechnen, ist ebenfalls ein Unding. Genau dafür ist schließlich die monatliche Aufwandsentschädigung von 250 Euro plus rund 20 Euro pro Sitzung gedacht, die jedes Ratsmitglied erhält. In anderen Städten ist die Sache längst geregelt. Dass in Trier „frei Schnauze“ abgerechnet wird, zeugt von einem seltsamen Selbstverständnis der Ratsmitglieder.

Trier: Wenn Stadträte auf Stadtkosten feiern
Foto: TV/Schramm, Johannes

c.wolff@volksfreund.de

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