Trier-West: Die neue Grundschule kommt ins Quartier

Trier-West · Die neue Grundschule Trier-West kommt nicht auf das Gelände der Kurfürst-Balduin-Realschule. Mit ihrem Votum für den Standort Don-Bosco-Bolzplatz haben die Menschen aus dem Gneisenaubering die Weichen neu gestellt.

Die ehemalige Gneisenaukaserne wird in den kommenden Jahren saniert. Sie ist ein Herzstück des 36 Hektar großen Programmgebiets Soziale Stadt Trier-West mit rund 3300 Bewohnern. Dieses Förderprogramm von Bund und Land sichert einen großen Teil der deutlich mehr als zehn Millionen teuren Projekte, die den Wohnungsbau ebenso wie die Wohnumfeldgestaltung betreffen.

Bürgerworkshop: Vom Bürgerworkshop in der denkmalgeschützten alten Reithalle des Gneisenauberings hatten sich die politisch Verantwortlichen Ergebnisse auch für die drei strittigen Punkte im Gesamtkonzept erhofft. Nach der von Nadja Driessen moderierten Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend liegen klare Mehrheitsbekundungen vor. Dank der Koordinatorin für dezernatsübergreifende Projekte im Rathaus gibt es diese sogar in visualisierter Form.

Standort Grundschule: Mit Klebepunkten haben die Anwohner am Ende jeder Diskussionsrunde ihre Meinung auf den von Landschaftsplaner Stefan Jacobs (Büro Ernst und Partner) präsentierten Planungsvarianten dokumentiert. Eindeutig ist dabei die Entscheidung für den Standort der neuen Grundschule für den Stadtteil, an der die bisherigen Grundschulen Reichertsberg und Pallien zusammengeführt werden: Auf dem Bolzplatz Don-Bosco im Westen des alten Kasernenareals soll das Gebäude in Modulbauweise entstehen. Da auch der Ortsbeirat und der Runde Tisch Trier-West diesen Standort favorisieren, ist das Gelände der benachbarten Kurfürst-Balduin-Realschule nicht mehr im Spiel.

Stellplätze Schrotthändler: Dass die Schrotthändler und ihre Fahrzeuge zum Quartier gehören, ist bei den Menschen im Gneisenaubering unstrittig. Sie sollen nach ihrer Meinung die Abstellplätze am Rande des Areals behalten dürfen. Sozialdezernentin Angelika Birk sicherte zu, dass die Stadt genauer darauf achten werde, dass in Zukunft nur Unternehmer aus der Nachbarschaft das Gelände nutzen.

Gartenanlage: Ähnliches könnte auch für die 19 Gärten gelten, die derzeit wie ein Fremdkörper auf dem ehemaligen Exerzierplatz als abgeschottete Grünoasen für wenige Anwohner dienen. Die Gärten werden nach dem Votum der Bürger zwar erhalten. In einem weiteren Workshop wird darüber diskutiert, wie die Anlage stärker geöffnet werden und für alle Anlieger Nutzen bringen kann.

Zeitplan: Der Ortsbeirat Trier-West hat sich in seiner Sitzung am Mittwochabend auch offiziell dem Votum der Bewohner im Gneisenaubering angeschlossen. Nach der Fertigstellung des Gesamtkonzepts wird der Stadtrat am 29. September darüber entscheiden. 2017 werden dann die ersten Bagger den Start der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Areals signalisieren.
Meinung

Neuer Schwung für Trier-West

Von Rainer Neubert

So sieht Bürgerbeteiligung aus! Der Applaus am Ende der Veranstaltung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geduld der Menschen im Gneisenaubering sich dem Ende zuneigt. Seit mehr als fünf Jahren liegt der Masterplan Trier-West vor. Der Verfall der Gebäude wurde nicht gestoppt. Planungsengpässe, Denkmalschutz und Brandschutzrichtlinien haben den schnellen Start der Sanierungsarbeiten verhindert. Zumindest bei Straßen und Wegen muss bald begonnen werden, um die Menschen nicht erneut zu frustrieren.
Den Rückenwind der aktuellen Diskussionen kann die Stadtverwaltung nutzen. Regelmäßige Informationen über Fortschritte bei Planung und Bau müssen zur Routine werden. Soziale Stadt, Stadtumbau, Regionalbahn - in Trier-West greifen viele Großprojekte ineinander, die dem Stadtteil eine gute Zukunft versprechen. Gelingen wird das nur mit den Menschen im Quartier. r.neubert@volksfreund.de

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