Trierer Film-AG hofft auf Preis bei Berlinale

Trier · Turbo-Wettbewerb: Konzept, Dreh und Schnitt in 99 Stunden

 Die Film-AG des Humboldt-Gymnasiums beim Dreh. Foto: Eric Silverio

Die Film-AG des Humboldt-Gymnasiums beim Dreh. Foto: Eric Silverio

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Trier Die Film-AG des Humboldt-Gymnasiums Trier hat es mit "Die Telefonistin" in die engere Auswahl des weltweit größten Kurzfilmwettbewerbs geschafft, der auf der Berlinale prämiert wird. Dabei ist allein die Teilnahme am 99-Fire-Films-Award eine Herausforderung:

Ein vorher unbekanntes Thema muss innerhalb von 99 Stunden in einen 99-sekündigen Film verwandelt werden.
Immer wieder schauen die Mitglieder der Film-AG am ersten Tag des Wettbewerbs auf ihre Mobiltelefone. Sie warten auf eine Nachricht von Physik- und Geschichtslehrer Björn Alt, AG-Leiter und Hobby-Filmer, der um 10 Uhr eine E-Mail der Ausrichter mit dem Thema erhalten soll. "Die Spannung ist wirklich sehr hoch. Sobald das Thema raus ist, fängt der Countdown an und wir beginnen so schnell wie möglich zu arbeiten", beschreibt die Elftklässlerin Lucille Tientché-Kaloupé die Ausnahmesituation.

Doch die 13 bis 19 Jahre alten Nachwuchsfilmer verfolgen eine Strategie: Das Drehbuch ist bereits vorbereitet und muss jetzt nur noch an das Thema "Da gibt's doch was ..." angepasst werden. Requisiten und Schauspieler sind organisiert, der Drehort noch nicht.
Schulsekretärin Silvia Blasius gibt den Tipp, im Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz anzufragen - zwei Stunden nach Schulende beginnt dort der Dreh.

Insgesamt 34 Stunden konzipieren, drehen und schneiden im Eiltempo folgen. Dann ist es geschafft: Vor Ablauf der 99-Stunden-Frist ist der Film fertig.
"Wir wussten, wie der Hase läuft", antwortet Björn Alt, angesprochen auf den Zeitdruck. "Das größte Problem war aber die Kälte. Am ersten Abend hatten wir minus sechs Grad. Die ganzen Gebäude des Freilichtmuseums waren nicht beheizt."

Die buchstäbliche Eiseskälte ließ sogar die Linsen der Kameras gefrieren. Viel Einsatz, der der Film-AG Disziplin abverlangt, sie aber auch zusammengeschweißt hat. Die Mühe hat sich schon jetzt gelohnt: "Die Telefonistin", bei der auch die Trierer Theaterschauspielerin Barbara Ullmann mithalf, steht in der engeren Auswahl für einen der renommierten Preise des 99-Fire-Films-Awards.

Der Kurzfilm, der zur Zeit des Dritten Reichs spielt, erzählt übrigens von einer jungen Frau, die eine folgenreiche Entscheidung treffen muss.ABSTIMMEN FüR DAS HUMBOLDT-GYMNASIUM

Extra

Der 99-Fire-Films-Award ist der größte Kurzfilm-Wettbewerb der Welt. Die Film-AG des HGT ist bereits drei Mal unter die besten 99 gekommen und hat einmal einen Sonderpreis gewonnen. Neben dem Publikumspreis (999 Euro) gibt's die Kategorien bester Film, beste Kamera, beste Idee und "360". Bis zum 13. Februar kann im Internet unter www.99fire-films.de für das HGT abgestimmt werden.

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