Kulinarische Party Qual der Wahl mit Risi-Bisi und Wolfsbarsch
Trier · Spitzenköche und Weingüter der Region sorgen bei der 24. Trierer Küchenparty für zufriedene Genießer-Gesichter.
Rund 260 Hungrige umringen ein 50-köpfiges Koch-Team und möchten nicht nur zuschauen, sondern gleich einen Teller mitnehmen. Bei der Küchenparty in Trier funktioniert das reibungslos. Die Erfahrung der Kochprofis gepaart mit der Tradition der Veranstaltung – es ist bereits die 24. Auflage dieses Benefizabends – macht’s möglich.
Ausreichend Platz bietet die Küche des Mercure-Hotels gegenüber der Porta Nigra. Ein Problem kann allerdings auch noch so professionelle Organisation den Gästen nicht ersparen – die Qual der Wahl. Denn all das, was die neun Spitzenköche und ihre Teams zubereiten, dürfte kaum jemand an einem Abend probieren können. Darf es etwas Wolfsbarsch mit Pastinaken-Kompott sein? Oder lieber etwas Schwein mit grün-lockender Soße und knusprigem Risi-Bisi?
Wer sich durch Steinbutt, Hirsch und Co. durchschmeckt, sollte lieber berücksichtigen, dass im Nachbarraum noch ein ganzes Buffet mit Desserts lockt. Und am dort servierten, von Hubert Scheid (Schloss Monaise) zubereiteten Eis führt im Grunde kein Weg vorbei. „Muss man probieren“, meint Frank Bräuer, Mitglied im Ortsbeirat Trier-Nord. Er war schon mehrfach bei der Küchenparty dabei. Besonders freuen würde er sich noch über die damals schon getestete Crème brûlée.
Doch daraus wird diesmal leider nichts, denn die dafür verantwortliche Küchenchefin Léa Linster ist kurzfristig erkrankt. „Ihre Madelaines hat sie uns aber dagelassen“, freut sich Andreas Ammer, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung Trier, Veranstalter der Küchenparty. An diesem Abend ist Ammer hochzufrieden, denn ein Programmhöhepunkt läuft besonders gut. Neben den Einnahmen aus den Eintrittskarten fließt nämlich noch der Erlös einer Auktion in den Benefiz-Topf. Die Gebote für das von der Trierer Künstlerin Anja Streese geschaffene Porta-Nigra-Motiv mit Goethe-Zitat schießen unentwegt in die Höhe. Am Ende erhalten die Volksbank-Vorstände Alfons Jochem und Norbert Friedrich den Zuschlag für 1250 Euro – ein Rekordergebnis. Insgesamt werden voraussichtlich einige Tausend Euro in den „KinderKulturFonds“ fließen, aus dem Stipendien, Schul- und Kita-Projekte sowie kulturelle Bildung für sozial schwächer gestellte Kinder finanziert werden.
Die genaue Summe stehe erst nach Abschluss der Gesamtrechnung fest, erläutert Hiltrud Zock, die mit ihrem Agenturhaus-Team das Ereignis für die Kulturstiftung organisiert. „Die Köche berechnen nur das eingesetzte Material - es hängt also davon ab, wieviel jeweils gegessen wird“, ergänzt sie.
Wer auf der Küchenparty kocht und wer nur genießt, lässt sich übrigens einfach auseinanderhalten. Denn alle Gäste bekommen am Eingang eine rote Schürze umgehängt, auf der ein neues Motiv von Alles-Trier-Karikaturist Johannes Kolz prangt. Bei den Küchencrews dominiert hingegen das traditionelle Weiß. Nicht nur hier bildet Alexandra Weyres mit ihrem schwarzen Kittel eine Ausnahme. Nach dem Ausfall von Léa Linster ist sie auch die einzig verbliebene Frau in der Riege der Küchenchefs. Erfahrung bei der Küchenparty hat sie schon vor 22 Jahren gesammelt, damals im Team von Siggi Walde (Pfeffermühle). Beim aktuellen Abend bereitet sie Perlhuhn-Roulade nebst Ratatouille und Bruschetta zu.