Trierer Mundartband Leiendecker Bloas stellt ihre erste Live-DVD vor - Premiere im Kino

Trier/Bernkastel-Kues · Die Leiendecker Bloas ist immer wieder für eine Überraschung gut. Nun lud die Trierer Mundart-Rockband zur Premiere ihrer ersten Konzert-DVD ins Broadway Trier. Aufgenommen wurde sie bei einem Konzert in Bernkastel-Kues.

 Auf ihre erste Konzert-DVD ist die Leiendecker Bloas stolz. Foto: Die Videocrew

Auf ihre erste Konzert-DVD ist die Leiendecker Bloas stolz. Foto: Die Videocrew

Trier/Bernkastel-Kues. "Nur damit eines klar ist: Ich weck später keinen", witzelt Frontmann Helmut Leiendecker mit seinem Bandkollegen und Keyboarder Peter Maria May und drei jungen Männern vor Veranstaltungsbeginn im Broadway. Alles lacht, aber gleich wird wieder darüber diskutiert, ob man die DVD durchlaufen lässt oder sich ein paar Highlights rauspickt. Dafür aber auch etwas von den Extras und den Interviews, den Audiokommentaren der Bandmitglieder zu sehen und zu hören bekommt.
Typisch Leiendecker, der Sänger und Songwriter der Leiendecker Bloas möchte von allem etwas zeigen, alle Vorzüge der DVD präsentieren. Es gibt ja immerhin viel zu sehen. Einer der jungen Männer muss ihn da bremsen, denn so einfach kann man eine Kinovorführung nicht unterbrechen, vorspulen und weiterlaufen lassen: Jürgen Schulz, der mit der Leiendecker Bloas schon lange als Tontechniker für Konzerte zusammenarbeitet, hat sich mit seinen Kollegen Jörg Kappes und Peter Plein eingehende Gedanken darum gemacht. Immerhin arbeiten die drei neben ihrer Vollzeitstelle bei Imagion AG seit September 2013 an der DVD. "Wir wollten schon länger Projekte dieser Art realisieren," sagt Schulz über die mehreren Hundert Stunden Arbeit, die sie in die DVD gesteckt haben. "Wir sind damals auf die Leiendecker Bloas zugegangen und haben angefragt. Innerhalb weniger Tage viel die Entscheidung, das Konzert in Bernkastel-Kues zu filmen." "Innerhalb weniger Tage" bedeutete gleichzeitig, dass es nur wenige Tage waren, bis das Konzert anstand. Projektorganisation im Schnelldurchgang: Genehmigungen bei der Stadt einholen, die sieben Kameras zum Einsatz klarmachen, beim Konzert selbst in einer halben Stunde die Technik aufbauen. Gestresster waren damals sicher die drei von "Die Video Crew". Leiendecker und seine Bandkollegen hätten unterdessen ihren Auftritt "souverän runtergerockt", wie Schulz es selbst umschreibt.
Während des Konzerts zählen für Leiendecker und seine Bandkollegen sowieso nur zwei Dinge: Höchste Konzentration und das Publikum. "Tempo wechseln, den Takt halten und gleichzeitig die Leute unterhalten, das erfordert oft die volle Aufmerksamkeit", weiß Leiendecker zu berichten, da bleibt keine Zeit für Kamerascheue oder Starallüren. "Aber die drei haben das so dezent und unaufdringlich gemacht, dass man in dem Moment völlig vergessen hat, dass sie alles aufnehmen." Besonders gefiel Helmut Leiendecker der Ton, den die drei aus den verschiedenen Audiospuren zusammengemischt haben, eben voll und konzertmäßig. Einen Schmunzler entlockt man ihm für den Running Gag der Aufzeichnung: "Wir hatten, ohne es zu wissen, immer ein Schild mit Nagelpilz-Werbung im Rücken, auf Anfragen hin wollte uns die Firma aber nicht sponsern", erzählt er mit einem schelmischen Grinsen.
Souverän runtergerockt hat die Leiendecker Bloas auch ihre DVD-Premiere, ein Büfett vorm Kinosaal 3, Sekt und Wasser zur Genüge und die Ankündigung, dass Konzertatmosphäre herrschen soll während der Vorführung. Inklusive aufstehen, trinken und mitsingen. Das ließen sich die Zuschauer im voll besetzen Saal nicht zweimal sagen. Bei Leiendecker-Hits wie "Wo ist meine Tabaksdose", "Sauwer", oder "Teerdisch" wurde kräftig mitgesungen und Stimmung gemacht. "Quant!" und "Sauwer!" urteilten sie. Wecken musste man danach ganz sicher niemanden. sbra

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