Trierer Nordbad-Sanierung: Mainz verschiebt Entscheidung

Trier · Das Innenministerium hat sich noch nicht entschieden, welche Projekte einen Zuschuss erhalten. Somit ist auch die Zukunft des Freibads in Trier-Nord noch offen.

 Eine umfassende Sanierung soll das Nordbad in Trier moderner, sicherer und attraktiver machen. tv-Foto: Portaflug

Eine umfassende Sanierung soll das Nordbad in Trier moderner, sicherer und attraktiver machen. tv-Foto: Portaflug

Foto: (h_st )

Ob die Sanierung des Trierer Nordbads aus dem bundesweiten Sondertopf "Integration und sozialer Zusammenhalt im Quartier" bezuschusst wird, ist weiter offen. Das Mainzer Innenministerium, das zuständig ist für die Verteilung der Zuschüsse in Rheinland-Pfalz, hatte angekündigt, bis Ende August eine Vorauswahl der förderwürdigen Projekte zu treffen (der TV berichtete). "Diese Vorauswahl konnte bislang allerdings noch nicht abgeschlossen werden", erklärte eine Ministeriumssprecherin auf TV-Nachfrage.

Insgesamt seien in Rheinland-Pfalz 30 Bewerbungen um Geld aus dem Fördertopf eingegangen.
Die Umsetzung aller Projekte würde insgesamt etwa 80 Millionen Euro kosten. Aus dem Fördertopf stehen für Projekte in Rheinland-Pfalz 11,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Wird das Nordbad in das Förderprogramm aufgenommen, würde dessen rund 4,5 Millionen Euro teure Komplettsanierung zu 90 Prozent bezuschusst - also mit immerhin rund vier Millionen Euro. Die übrigen rund 500 000 Euro müsste die Stadt Trier übernehmen.

Bis Ende des Jahres will das auch für Sport zuständige Innenministerium nun entscheiden, welche der 30 angemeldeten Projekte tatsächlich gefördert werden.
Das Trierer Nordbad ist 61 Jahre alt. Dass es sanierungsbedürftig ist, sieht man auf den ersten Blick nicht, weil Gebäude, Gelände und Becken gepflegt sind und die Sprunganlage erst 2015 erneuert wurde. Aber technische Anlagen und die Becken wurden zuletzt 2001 erneuert und sind nach 15 Betriebsjahren teilweise marode. Die Folienauskleidung der Becken stammt noch aus den 90er Jahren - die gewöhnliche Lebensdauer solcher Abdichtungen von zehn bis zwölf Jahren ist damit weit überschritten. Bei einer Sanierung sollen die Becken laut einer städtischen Studie dazu mit Edelstahl ausgekleidet werden. außerdem soll das Schwimmerbecken um eine Sprunggrube erweitert werden. Die Sprunganlage würde an diese Sprunggrube versetzt werden. Das Planschbecken und die lange, 30 Jahre alte Wasserrutsche sollen neu errichtet werden. Bei den technischen Anlagen sind Rohrleitungssysteme, Filtertechnik, Dosier-, Mess- und Regeltechnik der Chlorgasanlage veraltet. Zu einer Komplettsanierung würde auch das Eingangsgebäude zählen. Unter anderem muss dessen Dach neu abgedichtet werden.

Im beheizten Nordbad hat die Freibadsaison am Sonntag, 24. September, geendet. Das Südbad hatte bereits am 9. September das letzte Mal für dieses Jahr geöffnet.

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