Trierer Polizei findet Schützen aus der Silvester-Nacht

Trier · Der Schock ist groß gewesen: Am Neujahrsmorgen fand ein Ehepaar ein Einschussloch in der Balkontür seiner Wohnung in der Hohenzollernstraße in Trier-Süd (der TV berichtete). Nach langen Ermittlungen hat die Kripo jetzt den Schützen gefunden: Es ist ein 74-Jähriger aus Trier.

Trier. Der Rentner hatte in der Silvesternacht nach Angaben der Ermittler in seiner Wohnung mit einer halbautomatischen Pistole vom Kaliber 7,65 Millimeter hantiert. Dabei löste sich offenbar ein Schuss, während die Mündung der Waffe auf ein geöffnetes Fenster zeigte.
Das Projektil durchschlug eine offene Terrassentür im ersten Obergeschoss eines benachbarten Mehrfamilienhauses und blieb in einem Küchenschrank stecken. Bei der Spurensuche und -auswertung hatte die Polizei aufgrund des Einschusswinkels festgestellt, dass der Schuss bei geöffneter Tür abgegeben worden sein muss. Da die Eheleute die Balkontür laut eigener Aussage nur zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr geöffnet hatten, um das Feuerwerk anzuschauen, lässt sich die Tatzeit auf diese 30 Minuten begrenzen. Laut Mitteilung der Polizei muss die Kugel das nichts ahnende Ehepaar nur um wenige Zentimeter verfehlt haben.
Niemand hat den Schuss während des Silvesterfeuerwerks bemerkt. Doch in den Tagen danach wurde der Fall zum Hauptthema in Trier-Süd. Die Besorgnis war groß, denn bereits im Oktober hatte ein Unbekannter Schüsse auf eine Kindertagesstätte und ein Wohnhaus ein paar Straßen weiter abgefeuert.
Der Täter hatte nachts mit einem Luftgewehr auf Fenster des Büros in der Kita Spatzennest und Schlafräume der Kinder geschossen. Einige Projektile durchschlugen die Glasscheiben. Am Wohnhaus in der benachbarten Medardstraße wurde damals ebenfalls ein Fenster beschädigt.
Einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Fällen gibt es scheinbar nicht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 74-Jährigen nur den Fall der durchschossenen Balkontür vor.
Die Staatsanwaltschaft hat beim Amtsgericht Trier gegen den 74-Jährigen den Erlass eines Strafbefehls wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz und eine Geldstrafe in Höhe von 2700 Euro beantragt. jp

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