Trierer Studenten helfen in Afrika

Vor einem Jahr haben Studierende an Universität Trier den Verein "Elimu" (Kisuaheli für "Bildung") gegründet, um Kindern aus afrikanischen Elendsvierteln Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen (der TV berichtete). Das Engagement hat Früchte getragen. Nun ist ein neues Projekt geplant, für dessen Unterstützung der Verein auf dem Trierer Weihnachtsmarkt wirbt.

 Mittlerweile steht das Gebäude: Noch 2009 waren die Arbeiten am Schulanbau am „Center for Women and Children Development“ noch in vollem Gange. TV-Foto: privat

Mittlerweile steht das Gebäude: Noch 2009 waren die Arbeiten am Schulanbau am „Center for Women and Children Development“ noch in vollem Gange. TV-Foto: privat

Trier. Eine überaus positive Bilanz zieht "Elimu" nach dem ersten Jahr seines Bestehens. Wie sein erster Vorsitzender Andreas Eberth berichtet, ist der ursprünglich aus einigen Studierenden der Geowissenschaften in Trier zusammengesetzte Verein inzwischen auf 50 Mitglieder verschiedener Altersgruppen aus ganz Deutschland angewachsen.

Mit ihren Beiträgen und anderweitig gesammelten Spenden sind im vergangenen Jahr vor allem zwei größere Projekte in Afrika unterstützt worden. Allein 6000 Euro flossen in den Ausbau einer Schule in Arusha, im Norden Tansanias, zu der über Professor Johannes-Michael Nebe von der Uni Trier seit Jahren Kontakt besteht: "Dort konnte ein dringend benötigter Anbau mit drei Klassenzimmern und Toiletten errichtet werden", sagt Eberth, der vor Ort die Baufortschritte verfolgt hat. Einen ebenso großen Teil der Mittel hat eine Projektstudiengruppe Nebes direkt in ein Elendsviertel von Nairobi gebracht, um den Aufbau einer Einrichtung zu unterstützen, die behinderten Menschen Wohnung und Arbeit gibt.

"Für sie ist das Überleben in den Slums doppelt schwer", erklärt Eberth. Vom Geld aus Trier wurden etwa Hilfsmittel wie Rollstühle aber auch Nähmaschinen mit Handantrieb gekauft. "Unser Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe." Das ist auch Kern des Vorhabens, das der Verein als nächstes fördern will: den Aufbau einer Berufsschule im ländlichen Kenia. Sie soll jungen Menschen nach acht Jahren der Primary School (etwa Grundschule) eine Alternative zur Abwanderung in überfüllte Städte und zum Besuch der theoretisch ausgerichteten Secondary School (weiterführende Schule) bieten. Ans Studieren sei aus Armut ohnehin nicht zu denken.

Geplant ist die Vermittlung praktischer, etwa landwirtschaftlicher oder handwerklicher Kompetenzen, die den Aufbau einer eigenen Existenz ermöglichen. Begleitend soll wirtschaftliches Grundwissen gelehrt werden. Das Selbstverständnis des Vereins sei, diesem und anderen Projekten Anschub zu geben, bis sie sich selbst weitertragen können, sagt Eberth. Er betont auch, dass alle Spendengelder vollständig ankommen und ihre Verwendung transparent dokumentiert wird. Gelegenheit, den Verein zu unterstützen, bietet sich an allen kommenden Adventswochenenden von freitags bis einschließlich sonntags auf dem Trierer Weihnachtsmarkt. Auf dem Hauptmarkt unterhält Elimu einen Informations- und Glühweinverkaufsstand. Extra Den Verein Elimu ("Bildung") haben Trierer Studenten 2009 gegründet. Er fördert die Future-Kids-Schule in Nairobis Slum Mathare, inzwischen aber andere Projekte, die jungen Afrikanern Zugang zu Bildung und damit einer Zukunft im eigenen Land ermöglichen. Neben finanzieller Hilfe über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Patenschaften leistet er ideelle Arbeit: Aufklärung und Bildungsaustausch mit Afrika über Entsendung von Praktikanten. Infos unter www.elimu-ev.org, Kontakt unter elimu.ev@gmail.com, Telefon 0171/2887519 (Andreas Eberth). (ae)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort