Trierer Studentin gewinnt Preis - Erster Platz für den kleinen Eisbären Umka

Trier · Irina Link hat es geschafft: Die Studentin ist für die Illustration des russischen Märchens "Umka" mit dem Meefisch - einem Buchillustrationspreis - ausgezeichnet worden. Als Kind hat sie die Geschichte, die von einem kleinen Eisbären handelt, geliebt. Nun darf sie diese Kindheitserinnerung ab Sommer nächsten Jahres mit anderen teilen. Denn dann erscheint ihr Bilderbuch.

 Irina Link hat die Geschichte vom Eisbären Umka illustriert und dafür zwei Auszeichnungen erhalten. TV-Foto: Monika Pradelok

Irina Link hat die Geschichte vom Eisbären Umka illustriert und dafür zwei Auszeichnungen erhalten. TV-Foto: Monika Pradelok

Foto: (h_st )

Trier. Das hat es in der Geschichte der unterfränkischen Stadt Marktheidenfeld noch nie gegeben. Beim Illustrationspreis "Der Meefisch" hat eine Triererin gleich doppelt abgeräumt: Irina Link (26) hat den Meefisch sowie den Publikumspreis erhalten. Und das als Studentin.

"Die Gewinner vor mir standen alle bereits mit beiden Beinen im Berufsleben", erklärt Link, die an der Hochschule Trier im Fach Kommunikationsdesign ihren Master macht.Die richtige Wahl


Zudem scheint sie die erste Nicht-Münsteranerin zu sein, die den Preis entgegennehmen darf. "Die Jurymitglieder erfahren erst nach der Bewertung der Bilder, woher die Teilnehmer stammen. Und da scheinen einige aus Münster bisher immer zu den Gewinnern gezählt zu haben", erzählt die 26-Jährige.

Bis jetzt. Mit ihrem Bilderbuch über den kleinen Eisbären Umka hat Link die richtige Wahl getroffen. Für ihre Bachelorarbeit kam sie auf die Idee, das russische Märchen von Juri Jakowlew zu illustrieren (der TV berichtete am 24. November). "Ich wollte meine Kindheitserinnerungen mit anderen teilen", sagt Link. Und kann ihr Glück kaum fassen: "Die anderen Beiträge waren alle so gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich gewinnen würde - und das dann direkt zwei Mal."

Mit ihrer Maltechnik und der modernen Übersetzung des Textes habe sie laut eines Jurymitglieds, ein herausragendes Werk geschaffen. Umka zeige, wie eine fremde Kultur über Bilder Werte wie Freundschaft vermitteln kann. Aus diesem Grund wählte die Fachjury "Umka" auf den ersten Platz. Die Besucher des Kulturzentrums Franck-Haus, wo drei Bilder von Link bis vor Kurzem ausgestellt waren, und gaben dem Eisbären ihre Stimme.

Als die Studentin den entscheidenden Anruf bekam, nahm sie alles wie in Trance wahr. "Es war absolut surreal. Ich habe die ganze Zeit gefragt ´Wie jetzt? Ehrlich?" Im kommenden Sommer sollen die Abenteuer des kleinen Eisbären beim Arena-Verlag erscheinen. Um die Werbetrommel zu rühren, soll Link auch in den Kitas von Marktheidenfeld Lesungen geben. Dass ihre Bilder bei Kindern gut ankommen, beweist nicht nur der Publikumspreis. Weil sie sich für die Ausstellung für keines ihrer Bilder entscheiden konnte, bat sie ihre Mutter - die in einem Kindergarten arbeitet - eine Auswahl mitzunehmen. Die Bilder, die den Kleinen am besten gefielen, wählte Link für die Ausstellung in Marktheidenfeld aus. Auch ihr dreijähriger Neffe mochte die Zeichnungen. Als seine Tante den Preis überreicht bekam, war er so entzückt, dass er ihn schwimmen lassen wollte. Denn der Preis hat die Form eines Fisches. "Ich konnte ihn gerade noch davon abhalten", sagt Link schmunzelnd.

Die 26-Jährige hat es mit ihrer Interpretation von Juri Jakowlews Eisbären auf den ersten Platz geschafft. Für alle, die überlegen, am Wettbewerb teilzunehmen, hat sie klare Worte: "Einfach mitmachen und es auf sich zukommen lassen - das ist das Beste, was man machen kann."

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