Gut und richtig so! Nur ein Wort entzieht sich diesem Verfahren, das kleine Wörtchen einzig. Einzig ist einzig und bleibt einzig. Man kann es nicht steigern, meinte eine Heerschar oder wie es in Trier heißt, millijunen, möndesdens dausend von gestressten Lehrern. Mehr als einzig kann nichts sein. Recht haben sie! Nur haben sie die Rechnung ohne die Sprachgewandtheit der Trierer gemacht. Der Trierer ist wohl in der Lage, einzig noch mehr abzuverlangen. Dän Aanzijen reicht ihm nicht. Wenn es etwas Besonderes ist, und das ist dän Aanzijen mit Sicherheit, dann muss das Besondere auch gewürdigt werden. Dän Aanzisden wird ihm gerade noch gerecht, wenn gleich mit Bauchschmerzen und unter schweren Bedenken. Wenn es jedoch gilt, etwas Außergewöhnliches zu benennen, was eigentlich noch mehr als besonders ist, dann packt der Trierer in die sprachliche Trickkiste und überlistet selbst dän Aanzisden noch. Herausragendes muss entsprechend gewürdigt werden. Dän Alleraanzisden muss es schon sein und das ist gerade noch gut genug. Wenn jemand die außergewöhnliche Fähigkeit besitzt, dummes Zeug von sich zu geben, dann kann man dem Trierer nur beipflichten, wenn er sagt: Dau böss dän Alleraanzisden obb der ganzer Wäldt, dä wu su vill domm Gescheer schwätzen dut! Dabei sollte sich der Trierer nicht von millijune Besserwisser in seiner Sprechweise bevormunden lassen, denn er ist dän Alleraanzisden obb Goddes Ärd, dä su schwätzen kann. Josef Marx ist gemeinsam mit Horst Schmitt Autor des Trierer Wörterbuchs. Die beiden Autoren erläutern in "Trierisch balaawern" wöchentlich Besonderheiten der Trierer Mundart. Die besten Kolumnen sind ab sofort auch gesammelt in einem neuen Buch zu lesen, das im Verlag Michael Weyand erschienen ist. "Milljunen Leit - mindestens drei" beleuchtet auf amüsante Weise die Eigenarten des Trierischen. Das Buch ist für 11,95 Euro im Trierer Handel erhältlich, unter 0651/7199-997 sowie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreundshop.de" text="www.volksfreundshop.de" class="more"%>