Triers Gartenstadt will grüner werden

Trier · Mehr Grün in die Gartenstadt: Mit Obstbäumen und Blumenbeeten wollen eine Bürgerinitiative und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) die Erholungsqualität im Trierer Stadtteil Mariahof verbessern. Keine Lösung ist dagegen bei dem Problem der Dauerparker am Gut in Sicht.

Trier. Ein blauer Schrott-LKW steht direkt hinter dem Ortsschild Mariahofs auf dem Wanderparkplatz beim Gut. Meist voll beladen, oft krönen Waschmaschinen oder ein verbeultes Unfallauto den Metallhaufen auf der Ladefläche - auch sonntags. Einige Anhänger mit Sperrmüll und zwei Wohnwagen stehen schon seit Wochen auf demselben Fleck.
"Das Gut ist das Wahrzeichen von Mariahof, und dann ist so eine Müllkippe daneben", empört sich Reinhold Bonertz (CDU) in der Ortsbeiratssitzung im Stadtteiltreff Mariahof. Deshalb hat der Rat in seiner Dezembersitzung einen Antrag an die Verwaltung gestellt, sie solle das Parken von Anhängern und Schrott-LKW per Beschilderung verbieten. Anlass sei ein Tipp der Verwaltung gewesen, erklärt Ortsvorsteherin Maria Marx (CDU).
Die Antwort kam prompt: Das Parken von zugelassenen Wohnwagen und LKW sei zwar durch die Straßenverkehrsordnung reglementiert, aber grundsätzlich erlaubt, teilt das Straßenverkehrsamt mit.
So dürfen Anhänger nicht länger als zwei Wochen geparkt werden - dieser Zeitraum wird von allen auf dem Parkplatz abgestellten Hängern weit überschritten: Sie stehen dort, seit der Parkplatz nach dem Martinsfeuer wieder freigegeben wurde. Um das Parken weiter einzuschränken, benötigt das Amt "eine besondere, die Maßnahme rechtfertigende Begründung".
Und es weist darauf hin, dass die verdrängten Fahrzeuge in anderen Bereichen des Stadtteils abgestellt würden. "Wir müssen uns überlegen, wo wir die Fahrzeuge lieber haben wollen als beim Gut", fragt Jürgen Plunien (CDU). Wolfgang Breil (SPD) schlägt vor, am Parkplatzrand Richtung Straße immergrüne Hecken zu pflanzen: "Dann sieht man das nicht." Der Ortsbeirat will das Thema in der nächsten Sitzung erneut beraten. Und er nimmt zur Kenntnis, dass die Verwaltung aus Kostengründen seinen Antrag auf zwei weitere Straßenleuchten am Parkplatz ablehnt.
Gute Nachrichten dagegen von den beiden Pflanzaktionen im Ortsbezirk. Im Bereich der Talmulde sollen Anfang März Obstbäume und am Rundweg Walnussbäume gepflanzt werden, informiert Nikolaus Schmidt (CDU). Finanziert wird die Aktion vom Nabu. Nach Fastnacht werden Jugendliche vom Jugendtreff die Pflanzlöcher ausheben. Gesucht würden noch Bürger, die sich zusammen mit den jungen Mariahofern um die Bäume kümmern, sagt Schmidt. Ebenfalls in Kooperation mit der Stadt läuft das Projekt "Für ein sauberes Mariahof", das kleinere Flächen bepflanzen will. "Die Stadt ist sehr entgegenkommend", betont Bernd Lehmann (WG Lehmann). Sie wolle die Pflanzen zur Verfügung stellen und die groben Arbeiten erledigen. Allerdings müsse die Initiative aus Versicherungsgründen sich als Verein organisieren. Lehmanns Idee: Die Interessenten bilden eine Untergruppe unter dem Dach des Bürgervereins. Entsprechende Gespräche werden geführt. "Wir suchen noch Paten, die die Pflanzen gießen und pflegen", ergänzt Marx. Lehmann hofft, dass das Projekt Schule macht: "Wenn das ein Selbstläufer wird, wäre das eine prima Sache!"
Extra

Der Ortsbeirat Mariahof stimmt bei zwei Enthaltungen dem Mobilitätskonzept Trier 2025 zu. Der Haushaltsrest in Höhe von 777 Euro wird für einen Schrank für die Kita umgewidmet. Die Mariahofer begrüßen einstimmig den kommunalpolitischen Forderungskatalog ihrer Nachbarn aus Heiligkreuz. Ziel sei es, die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat und den Fraktionen zu verbessern, erklärte Jutta Albrecht (CDU). mehi

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