Triers größte Vorgartenfeier: Beim Fest am Zurlaubener Ufer ist für alle Generationen etwas dabei

Trier · Mit ein paar Aalbrötchen hat 1956 alles begonnen. Mittlerweile hat das Moselfest seinen festen Platz im Trierer Kalender und zieht Millijunen Besucher aus nah und fern an. Gemütlich aber soll es bleiben - auch bei der 60. Auflage.

Triers größte Vorgartenfeier: Beim Fest am Zurlaubener Ufer ist für alle Generationen etwas dabei
Foto: Friedemann Vetter (g_pol3 )

Trier. Ob die Zurlaubener Sänger 1956 wussten, was sie da ins Leben riefen, als sie zum 60-jährigen Bestehen ihres Vereins ein kleines Jubiläumsfest veranstalteten? Christian Reichert, der seit nunmehr acht Jahren das Moselfest - offizieller Name: Zurlaubener Heimatfest - organisiert, ist sich da nicht so sicher. Denn was mit dem Verkauf von ein paar Aalbrötchen, Bier, Wein und Limonade begann, das ist heute ein richtiges Großereignis mit Zehntausenden von Besuchern - und das vier Tage lang.

Eines aber wird auch in diesem Jahr - bei der nunmehr 60. Auflage - so sein, wie es immer war: "Das Fest wird komplett von Vereinen im Ehrenamt selbstlos ausgerichtet", betont Reichert. Neben dem Männergesangverein sind auch die Wieweler - die Zurlaubener Karnevalisten - mit von der Partie.

Auch Reichert selbst, waschechter Zurlaubener und von Beruf Veranstaltungstechniker, also Profi durch und durch, macht seinen Job in der Freizeit. "Sieben oder acht Urlaubstage gehen dafür drauf", erzählt er. "Für mich ist das ein Jahresprojekt." Denn kaum ist eine Auflage vorbei und der Kassensturz gemacht, geht es auch schon wieder an die Organisation des nächsten Festes. Apropos Kasse: Wer glaubt, dass die bei den ausrichtenden Vereinen bei so vielen Besuchern immer prall gefüllt ist, der irrt. Reicherts Ziel: "Wir versuchen damit, eine schwarze Null zu erreichen." Dass im Zuge der Neugestaltung des Moselufers im Dienste des Hochwasserschutzes Standflächen weggefallen sind, macht die Sache nicht leichter.

Und noch etwas soll auch im 60. Jahr so bleiben, wie es ist: die gemütliche - und Dank des im Jahr 2009 eingeführten Sicherheitskonzeptes auch weitestgehend friedliche - Atmosphäre. "Eine großgewordene Vorgartenparty" nennt Reichert das Moselfest und erklärt sich dessen dauerhafte Beliebtheit so: "Mit den Jahren ist es gewachsen und wurde immer mit offenen Armen aufgenommen." Hinzu komme, dass man allen Generationen etwas biete: von Kirmesattraktionen für Kinder bis zum Programm für ältere Menschen.

Überhaupt setzt man beim Programm, dessen musikalischer Teil von Matthias Sonnen derzeit noch zusammengestellt wird, auf Bewährtes: Eröffnung ist am Freitag, 10. Juli, mit dem Fassanstich an der Wieweler-Bühne. Als Schirmherr zum Hammer greifen wird diesmal übrigens Udo Köhler, der im März neu ins Amt gewählte Kreisvorsitzende der Trierer CDU.

Anschließend zeigen sowohl der Männergesangverein Zurlauben als auch die Zalawener Duckentcher ihre Sangeskünste. Auf der großen Showbühne sind vor allem regionale Bands vertreten. Und am Sonntag gibt es wieder das Electronic-River-Festival. Das wurde im Jahr 2011 eingeführt, um dem Sonntag eine etwas andere Klangfarbe zu geben und mit elektronischer Musik auch neue Zielgruppen zu erschließen - offensichtlich mit Erfolg, wenn nicht wie im vergangenen Jahr regnerisches Wetter einen Strich durch die Rechnung macht.

Höhepunkt am Samstag ist wie immer das große Feuerwerk. Das hat seine Wurzeln übrigens bereits in der ersten Auflage des Festes: Schon damals erleuchteten bengalische Feuer das Moselufer. Ein bisschen Tradition darf halt schon sein bei einer Vorgartenparty - auch bei einer richtig großen.

zurlaubener-heimatfest.deExtra

.... Christian Reichert, den Organisator des Moselfestes. Weshalb sollte man das Moselfest auf keinen Fall verpassen? Weil man hier die gemütliche Zurlaubener Atmosphäre und das Flair genießen kann - und natürlich das große Feuerwerk. Was war Ihr schönstes Erlebnis beim Moselfest? Da gibt es viele. Es ist schön, mit den vielen verschiedenen Menschen zusammenzutreffen - und mit allen gut zurechtzukommen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass das traditionelle Moselfest fortbesteht - mindestens noch weitere 60 Mal. daj

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