Denk ich an Trier in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht. Ich habe im Familienkreis - damals eher scherzhaft - geäußert, dass es die Trierer noch schaffen, das Altstadtfest 2009 zu beseitigen. Aus dem Scherz ist greifbare Realität geworden. Nachdem die Antikenfestspiele erfolgreich in 2009 beendet wurden, nachdem man es geschafft hat, die Rallye im August zu verhindern, nachdem man bestürzt feststellte, dass nach "nur" einigen Jahrzenten bereits das Theater zu sanieren ist, geht es nun an das Altstadtfest. Die Stadtverwaltung besinnt sich gute vier Monate vor dem Beginn des Festes darauf, die Regie zu übernehmen - ohne Konzept, ohne Plan, ohne Geld. Dies sind beste Voraussetzungen, das Altstadtfest 2009 ausfallen zu lassen. Das Beispiel Ludwigshafen zeigt, dass eine Stadt verödet, wenn keine durchdachten Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt erarbeitet und umgesetzt werden. Die Stadtverwaltung sollte bei ihrer Planung zumindest auf die langjährige Erfahrung der Festveranstalter zurückgreifen, um das Altstadtfest - einen Besuchermagneten - zu retten. Wenn man erfolgreich das Altstadtfest beseitigt hat, bieten sich weitere Feste zur Zerstörung an: das Olewiger Weinfest, der Ehranger Markt, die Allerheiligen-Messe. Also, Stadtvorstand, Stadtrat, Stadtverwaltung: an die Arbeit! Es gibt viel zu tun.

Siegbert Busse, Trier

Altstadtfest