Umsichtig miteinander umgehen

Straßenverkehr

Um als Verkehrsteilnehmer in Trier bestehen zu können, muss man mit allen Wassern gewaschen sein: Kurz geschaltete Ampeln oder regelmäßiger Stress, wie man es pünktlich von einem zum anderen Ort schafft, sind nur zwei Hürden. Auf dem Weg zum Sportverein: Gerade noch motiviert aus dem Haus gegangen, findet man sich kurz darauf entnervt mitten im Stau, weil die Ampelphase nur für ein paar Autos reicht, obwohl die Straße als Hauptweg in der Rush Hour gilt. Die Rede ist vom Palliener Ufer.
Als wäre das nicht genug, blockieren Baufahrzeuge seit Monaten die Straße auf einer Spur, und das zu Zeiten, in denen gefühlt jeder zur Arbeit fährt. Das Ergebnis ist ein gigantischer Rückstau.
Ein anderes Beispiel ist das City-Parkhaus, dessen kurzer Zufahrtsweg andere Verkehrsteilnehmer nicht die wartenden Fahrer passieren lässt. Der Rückstau geht oft bis zum Katharinenufer und blockiert dort eine Vielzahl weiterer Verkehrsteilnehmer wie außerorts wohnende Menschen ohne gute Verbindung des öffentlichen Personennahverkehrs. Sie sollten nicht durch eine Anti-Auto-Politik benachteiligt werden. Dennoch muss man sich auf ein ewiges Stop-and-go einstellen. Witzig wird es, wenn man einen mobilen Blitzer am Rand sieht und Hilfsbeamten im Schritttempo zuwinken kann.
Mobile Blitzer sind wieder eine ganz neue Herausforderung. Trotz positiver Berichte hat sie nicht nur die Paranoia vieler Sonntagsfahrer angefacht, weshalb man nun noch mal ganz besonders auf den Sicherheitsabstand achten muss. Es führt auch dazu, dass man des Öfteren den Blick gen Seitenrand schweifen lässt, um einen der altbekannten Caddys zu erhaschen. Natürlich könnte man argumentieren, dass man gemäß der Straßenverkehrsordnung seine Aufmerksamkeit wichtigeren Dingen widmen sollte, die Realität sieht aber etwas anders aus.
Zudem zweifelt man stark an der Maßnahme, sieht man Hilfsbeamte am Rand des Autos rauchend auf und ab gehen. Die Politik sollte sich mehr um ein Verkehrssystem bemühen, in dem alle Verkehrsteilnehmer möglichst gleichberechtigt sind und umsichtig miteinander umgehen können.
Oliver Jax
Trier

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