Wissenschaft Eine Brücke von der Uni in die Eifel

Daun/Trier · Tummelplatz nicht nur für Touristen, sondern auch für Wissenschaftler: Die Universität Trier und der Natur- und Geopark Vulkaneifel haben die Zusammenarbeit bei Forschung und Ausbildung auf ein neues Fundament gestellt.

 An gemeinsamen Projekten mangelt es den Unterzeichnern der Partnerschaft nicht (von links): Landrat Heinz-Peter Thiel, Universitätspräsident Professor Michael Jäckel, Natur- und Geopark-Geschäftsführer Andreas Schüller und Dekan Thomas Udelhoven.

An gemeinsamen Projekten mangelt es den Unterzeichnern der Partnerschaft nicht (von links): Landrat Heinz-Peter Thiel, Universitätspräsident Professor Michael Jäckel, Natur- und Geopark-Geschäftsführer Andreas Schüller und Dekan Thomas Udelhoven.

Foto: TV/Natur- und Geopark GmbH

Seit gut zweieinhalb Jahren darf sich der Natur- und Geopark Vulkaneifel auch Unesco Global Geopark nennen. Das Prädikat wurde im November 2015 im Rahmen der Unesco-Vollversammlung in Paris verliehen. Ein touristisches Pfund für die Region, von Interesse aber auch für die Wissenschaft.

Vor diesem Hintergrund haben die Universität Trier und der Natur- und Geopark Vulkaneifel in einem Vertrag die Zusammenarbeit auf dem Gebiet wissenschaftlicher Forschung und Ausbildung auf ein neues Fundament gestellt. „Es gab natürlich in der Vergangenheit das ein oder andere gemeinsame Projekt, aber es war bis dato eine eher lose Verbindung, die nun deutlich ausgeweitet wird“, erklärt Andreas Schüller, Geschäftsführer des Parks.

Der Geograf hat gute Beziehungen zur Uni Trier, denn er hat dort selbst studiert. „Es gibt eine große Palette an Themen, die Vulkaneifel ist ein interessanter Tummelplatz für die angehenden Wissenschaftler.“

Mit dem Vertrag „schlagen wir eine weitere Brücke von der Universität in die Eifel“, kommentiert Universitätspräsident Professor Michael Jäckel die Vereinbarung, die zunächst auf fünf Jahre abgeschlossen wurde. „Die Zusammenarbeit hat ja bereits eine gewisse Tradition. Mit diesem Vertrag erhält sie eine neue Struktur, von der wir uns einen Output der Universität in die Region erhoffen“, erklärt der Landrat des Kreises Vulkaneifel, Heinz-Peter Thiel.

Intensiv zusammenarbeiten wollen die Partner beispielsweise bei Lehr- und Forschungsprojekten, Abschlussarbeiten oder Berufspraktika sowie bei Exkursionen oder gemeinsamen Anträgen auf Forschungsarbeiten.

Insbesondere zwischen Wissenschaftlern des Fachbereichs VI der Universität (Raum- und Umweltwissenschaften) und dem Natur- und Geopark bestehen bereits gute Verbindungen. Über die Forschung hinaus sei der Natur- und Geopark auch in der Lehre fest verwurzelt, berichtet der Dekan des Fachbereichs, Professor Thomas Udelhoven. Wie Professor Sören Thiele-Bruhn, Bodenkundler der Universität, sieht auch der Geschäftsführer der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH ein wachsendes Potenzial des wechselseitigen Austauschs.

Laut Schüller rücken durch die noch junge Anerkennung der Vulkaneifel als Unesco Global Geopark auch die Nachhaltigkeitsziele der Weltgemeinschaft in den Blickpunkt.

Dabei würden sich für die Universität Chancen zur wissenschaftlichen Begleitung der Vulkaneifel bei der Umsetzung von Maßnahmen auf Gebieten wie beispielsweise Klimaschutz, Biodiversität, demographischer Wandel, Geotopschutz oder geowissenschaftlicher Umweltbildung eröffnen. „Die Vulkaneifel kann sich zu einem Anschauungs-, Lehr- und Experimentierort quasi vor der Haustür der Universität weiterentwickeln“, sagt Andreas Schüller.

Beide Seiten freuen sich, dass die Vereinbarung nach einem längeren Vorlauf nun unterzeichnet werden konnte. Landrat Thiel nahm den langen Anlauf mit Humor: „Den Geopark Vulkaneifel gibt es seit Millionen von Jahren. Da ist Hektik fehl am Platz.“

Zwar firmiert der Park schon mehr als zwei Jahre unter dem begehrten Unesco-Zusatz, aber noch fehlt eine entsprechende Beschilderung.

Laut Geschäftsführer Schüller wird die Beschilderung auf den neuesten Stand – also mit dem Unesco-Logo – gebracht: „An 24 Standorten um das Geopark-Gebiet werden die Schilder aufgestellt. Hinzu kommen Zeichen an der Autobahn 1/48. Das bedarf allerdings eines langen Vorlaufs, denn das können wir nicht allein regeln, sondern brauchen Mitstreiter.“

In diesem Fall der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein, der laut Schüller die Federführung für die Beschilderung übernommen hat. Aber es ist nicht nur der Standort Gerolstein beteiligt, sondern auch – weil Ulmen und Manderscheid in anderen LBM-Zuständigkeitsbereichen liegen – Trier und Cochem-Koblenz.

„Ich bin guter Dinge, dass der LBM Gerolstein das so schnell wie möglich realisiert, aber wann genau das sein wird, lässt sich derzeit schwer abschätzen.“ Aber wie sagte schon Landrat Thiel: „Den Geopark gibt es seit Millionen von Jahren, da ist Hektik fehl am Platz.“ Was auch für die Beschilderung gilt...

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort