Wetterfolgen Busse stehen im Schneechaos still: Unterrichtsausfälle und früher Schulschluss in Trier

Trier · In etlichen Schulen in Trier und dem Umland standen die Lehrer am Donnerstagmorgen vor halbleere Klassen: Weil auch die Schulbusse wegen der starken Schneefälle am Morgen teilweise nicht fuhren, waren viele Schüler zu Hause geblieben.

 Viele Busse fielen am Donnerstagmorgen in Trier und Umland aus oder fuhren verspätet.

Viele Busse fielen am Donnerstagmorgen in Trier und Umland aus oder fuhren verspätet.

Foto: Rainer Neubert

In der Moselland Realschule plus in Trier-Ehrang war es besonders krass: Nur rund 60 Schüler und Schülerinnen hatten es am Donnerstag bis gegen 9 Uhr in die Schule am Mäusheckerweg geschafft. Einige tröpfelten im Laufe des Vormittags noch nach - aber die allermeisten der rund 460 Schüler, davon die meisten aus dem Umland, blieben zu Hause. Schon am Vortag hatte es Ausfälle gegeben, berichtet eine Mitarbeiterin im Sekretariat der Moselland Realschule. „Insbesondere aus Zemmer, Zerf, Trierweiler-Sirzenich und auch aus Kordel zum Beispiel waren einige Schüler schon am Mittwoch wegen verschneiter Straßen nicht pünktlich. Und auch einige Lehrer kamen zu spät.“

Am Humbold-Gymnasium in der Trierer City fehlte nach Schätzung der Schule rund ein Drittel der 1000 Schüler.

Die Schüler aus den umliegenden Orten und den Höhenstadtteilen von Trier hatten zumindest auf dem üblichen Weg auch gar keine Chance, zum Unterricht zu kommen: Die Stadtwerke hatten am frühen Morgen den Busverkehr komplett eingestellt. Erst gegen 15 Uhr waren wieder alle Linien auf der Straße. Auch im Umland fielen etliche Busse aus.

Einige Eltern brachten ihre Kinder daher per Auto zur Schule - und blieben dabei prompt selbst in einem der vielen Rückstaus stecken, die sich durch Unfälle, umgestürzte Bäume und quer stehende Busse und LKW vor allem im Umland von Trier gebildet hatten.

„Grundsätzlich liegt die Entscheidung, ob ein Schulweg zumutbar ist, bei den Eltern“, erläutert Miriam Lange, Pressesprecherin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), der oberen Schulbehörde des Landes. Viele Schulen würden die Eltern zu Beginn eines jeden Schuljahres befragen, ob bei extremen Witterungslagen die jeweiligen Kinder früher heimgeschickt werden dürfen oder ob sie bis zum regulären Unterrichtsende in der Schule bleiben sollen.

Die Keune-Grundschule auf dem Kürenzer Plateau erkundigte sich am Freitag bei allen Eltern derjenigen Kinder, die zum Unterricht gekommen waren, ob sie die Schüler und Schülerinnen abholen wollen und können. „Gegen 10.30 waren alle Kinder der Keune-Grundschule dann wieder zu Hause und der Unterricht war beendet“, berichtet ADD-Sprecherin Lange.

Auch an der Integrierten Gesamtschule auf dem Wolfsberg bei Trier-Mariahof habe kein regulärer Unterricht stattgefunden - offenbar waren zu wenige Kinder zur Schule gekommen. „Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, da die Busbetriebe ihre Fahrten wegen des starken Schneefalls eingestellt haben, findet heute kein Unterricht statt. Bitte sehen Sie davon ab, Ihre Kinder im Laufe des Tages noch zur Schule zu bringen“, informierte die Gesamtschule auf ihrer Homepage - zusammen mit Hinweisen, wie die Schule bei allzu schlechter Witterung vorgeht: Schüler, die zu lange zu warten hätten, um einen Bus nach Hause zu bekommen, könnten auch schon früher entlassen werden, wenn ein passender Bus fährt. Schüler, bei denen der Heimweg nicht gesichert ist oder die zu jung sind, um alleine zu Hause zu sein, werden weiter an der Schule betreut.

„Die Schulen haben hinsichtlich ihrer Vorgehensweise bei widrigen Wetterverhältnissen unterschiedliche Regelungen“, erläutert Behördensprecherin Lange. Einheitliche Regelungen seien nicht sinnvoll, da die Schülerschaft sich jeweils unterschiedlich zusammensetze: Kommen die meisten Schüler zu Fuß, findet normaler Unterricht statt. Gibt es überwiegend Fahrschüler, muss überlegt werden, ob es Sinn macht, im Stoff weiter fortzufahren, wenn die fehlenden Schüler diesen dann nacharbeiten müssten.

Für den Folgetag Freitag gelten ebenfalls individuelle Regeln: Je nach Lage können die Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken. Dass Schulen geschlossen blieben, Unterricht ausfalle oder verkürzt werde, sei nicht vorab geplant - kurzfristige Änderungen könnten sich bei entsprechender Wetterlage aber ergeben.

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