Vergebung? Niemals!

Dass Versöhnung und Gemeinschaft möglich sind trotz Kränkungen und Verletzungen, wissen Menschen aus Irland in diesen Tagen zu erzählen. Für die weltweite Gebetswoche zur Einheit der Christen haben sie einen ökumenischen Gottesdienst vorbereitet.

Wir erfahren, wie der Glaube an Jesus Christus zerbrochene Beziehungen erneuerte. Im Mittelpunkt steht Jesu Wort: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen." Seine Liebe lässt Menschen aufeinander zugehen, einander die Hände reichen, um gemeinsame Wege in die Zukunft zu gehen. Wenn Menschen in Irland nach all den Kämpfen dies können, wie viel leichter müsste es da für uns sein. Vor zehn Jahren schrieben Bischof Spital und der verstorbene Präses Peter Beier an die Gemeinden: "Wir sind gemeinsam der Überzeugung, dass die Einheit nicht nur das Ziel unseres Weges ist, sondern uns in Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, schon geschenkt ist. Unumkehrbar ist die Einsicht geworden: Kirche im vollen Sinne können wir nur sein mit den anderen. Deshalb ist der gemeinsame Weg der Christen der verschiedenen Glaubensrichtungen vor Ort nicht ein beliebiges Ziel neben vielen anderen, sondern eine grundlegende Wirklichkeit und Aufgabe unserer Gemeinden." Diese Worte entstanden aus der Erfahrung der Gegenwart Gottes während der Wallfahrt 1996. Das Wissen um die eine Taufe lässt uns über die Grenzen der Konfessionen, Länder und Kulturen hinweg füreinander und miteinander beten und gemeinsam Zeichen der Versöhnung setzen. Die Gegenwart Christi gibt Offenheit und setzt belebende Kräfte zur Vertiefung der Einheit frei. Christoph Pistorius pistorius.trier@ekkt.de

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