Vermittler für Generationen

Trier · Zwölf Jahre lang hat Wolfgang Drehmann die Lebensberatungsstelle des Bistums Trier geleitet, bereits seit 1987 arbeitet er dort. Zu seinem Abschied heute lässt er die Veränderung der Probleme von Ratsuchenden Revue passieren.

 Immer ein offenes Ohr für andere: Wolfgang Drehmann, Leiter der Trierer Lebensberatung, geht heute in Ruhestand. TV-Foto: Laura Clodo

Immer ein offenes Ohr für andere: Wolfgang Drehmann, Leiter der Trierer Lebensberatung, geht heute in Ruhestand. TV-Foto: Laura Clodo

Trier. Die Lebensberatungsstelle in Trier steht vor einem Chefwechsel: Nach zwölf Jahren geht heute Wolfgang Drehmann in den Ruhestand. Die Nachfolge des gelernten Sozialarbeiters tritt bei einem Festakt sein langjähriger Kollege Tobias Gschwendner an.
Seine Affinität zum Fachgebiet Soziales entdeckte Wolfgang Drehmann mit 22 Jahren durch sein Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit. Nach seiner Lehre zum Bankkaufmann studierte er Sozialarbeit in Saarbrücken. Zudem absolvierte er eine Ausbildung zum Supervisor und eine zum Familientherapeuten.
Seit 1987 arbeitet Wolfgang Drehmann bei der Trierer Lebensberatung und übernahm 2003 schließlich die Leitung.
Die Lebensberatung ist eine Einrichtung des Bistums und bietet seit 1953 Hilfe für Kinder, Jugendliche, Eltern, Familien und andere Erziehungspersonen, etwa aus Schulen oder Kindertagesstätten. Die Beratungsstelle setze vor allem auf Prävention, so Drehmann. Die Trierer Anlaufstelle biete unter anderem eine frühkindliche Beratung an, die frischgebackenen Eltern helfen soll, ihr Kind besser zu verstehen.
"Wir sind für alle da", sagt Drehmann. Die Klientel sei bunt gemischt und reiche vom Bankier bis zum Studenten.
Die Probleme der Menschen haben sich mit den gesellschaftlichen Strukturen verändert, wie Wolfgang Drehmann erklärt. War in den 1960er und -70er Jahren der Umgang mit Sexualität ein großes Thema, lag der Fokus später auf Trennungs- und Scheidungsproblemen - und oft auf der Frage, wie sich getrennte Paare als Eltern gemeinsam um ihr Kind kümmern können.
Hilfe gefragt wie nie


Die aktuelle Situation beschreibt Drehmann so: In Zeiten, in denen Arbeit und Freizeit immer mehr verschmelzen, sei Hilfe gefragt wie nie. Die Beratung werde tendenziell immer kürzer, die Nachfrage aber steige. Trotz Personalmangels versuche die Beratungsstelle, alle Fälle zu berücksichtigen und auf jedes Problem individuell einzugehen. Dabei sei besonders ein gutes Team wichtig, das in "schwierigen Fällen eine gute Stütze" sei.
Künftig will sich Wolfgang Drehmann auf seine Familie und seine Mitarbeit in der Bistumssynode konzentrieren. lc

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