Trier. Ein Drittel der Bevölkerung wird laut demografischen Studien im Jahr 2050 ein Alter von 65 Jahren oder mehr erreicht haben. Dazu kommen Prognosen der Stadt Trier, dass viele ältere Leute, die jetzt noch auf dem Land wohnen, ihr Haus dort verkaufen, um in die Stadt zu ziehen. "Eine rechtzeitige städtische Planung ist geboten", heißt es in der Anfrage, die die SPD in der jüngsten Stadtratssitzung gestellt hat. "Es müssen Pflegeangebote und die nötige Infrastruktur vorgehalten und abgestimmt werden, die dem starken Wunsch nach einem möglichst langen unabhängigen und selbstbestimmten Leben Rechnung tragen." Zudem könne eine gute Pflegestrukturplanung Trier zu einem "Gesundheitszentrum der Region" machen.
Die Pflegestrukturplanung sei auch aus Sicht der Verwaltung eine wichtige Aufgabe, erklärte Sozialdezernentin Birk, und werde zurzeit auch schon in vielfältiger Weise umgesetzt, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit Senioreneinrichtungen.
18 Monate Bearbeitungszeit

Zudem sei beabsichtigt, einen Pflegestrukturplan aufzustellen. Ein solches Konzept würde zum Beispiel bestehende Angebote auflisten, um Lücken aufzudecken und Verbesserungsstrategien zu entwickeln. Dass ein solches Gesamtkonzept noch nicht existiere, hänge damit zusammen, dass bislang verlässliche Daten zur Pflegesituation in Trier gefehlt hätten. Die Pflegestatistik, die das Statistische Landesamt im Oktober veröffentlicht hat, habe die Datenlage allerdings verbessert.
Um einen Pflegestrukturplan binnen 18 Monaten aufstellen zu können, müsse allerdings ein externes Sozialplanungsbüro beauftragt werden, wofür rund 18 000 Euro zusätzlich zum städtischen Sozialhaushalt 2012 nötig wären. Aus eigener Kraft könne die Verwaltung das Konzept nicht erarbeiten, da andere Aufgaben nicht vernachlässigt werden dürften. woc