Eine Zusammenfassung Viel Schnee = Viel Chaos: Winterwetter legt Verkehr lahm - Stromausfall und Unfälle(Fotos/Video)

Trier/Region · Mega-Staus, Busausfälle, umgestürzte Bäume: Die Auswirkungen der 15 bis 22 Zentimeter Neuschnee sind in der Region enorm gewesen an diesem Donnerstagmorgen. Kein Wunder: Das war so viel Schnee, wie seit acht Jahren nicht mehr!

Viel Schnee = Viel Chaos: Winterwetter legt Verkehr lahm - Stromausfall und Unfälle
Foto: TV/Florian Blaes

Busverkehr: Schätzungsweise rund 3000 Menschen sind am Donnerstagmorgen von der Zwangspause betroffen. Zahlreiche Verkehrsunfälle oder auf schneeglatter Straße quer stehende Fahrzeuge haben den SWT-Verkehrsbetrieb nach eigener Aussage dazu bewogen, die Notbremse zu ziehen. Nichts fuhr mehr. Um 7.30 Uhr am (Schnee-) Donnerstag kapitulierte der Verkehrsbetrieb der Stadtwerke Trier (SWT) und stellte den Busverkehr ein.

Da bedeutete: Die rund 80 Stadtbusse, die unterwegs waren, steuerten „Haltestellen an, von wo aus die Fahrgäste auf einem sicheren Fußweg zu ihren Zielen kommen konnten“, erläutert SWT-Verkehrschef Michael Schröder auf TV-Anfrage. Ein Teil der Busse sei zurück zum Betriebshof in der Gottbillstraße gefahren, andere an Haltestellen geblieben, wo die Fahrer darauf gewartet hätten, dass es weitergeht.

Um 9.50 Uhr sei der Betrieb nach und nach wieder aufgenommen werden. Auf Umlandverbindungen wie der Linie 30 kam es noch bis zur Mittagszeit zu Verspätungen.

Viel Schnee = Viel Chaos: Winterwetter legt Verkehr lahm - Stromausfall und Unfälle
Foto: TV/Rainer Neubert

Megastau: Einen besonders beschwerlichen Weg zur Arbeit hatten Luxemburgpendler. Während es an der Obermosel auf eisglatter Straße immerhin im Schritttempo voranging, bewegte sich auf der B 52 zwischen Trier-Ehrang und der Autobahn Richtung Großherzogtum viele Stunden lang gar nichts mehr. Um die 20 LKW waren am Berg hängen geblieben. Der erste hatte sich schon gegen fünf Uhr morgens quergestellt. Im Berufsverkehr bildete sich dann in alle Richtungen ein enormer Rückstau. „Unser Problem ist, wir kommen dann auch nicht mehr dran vorbei“, sagt Walter Druckenmüller, Leiter der Autobahnmeisterei Schweich. Um die LKW dennoch mit Schneeschaufeln und reichlich Salz befreien zu können, seien seine Leute „gegen alle Regeln der Kunst“ im Gegenverkehr den Berg raufgefahren und rückwärts von oben zurück. Gegen halb zehn floss der Verkehr dann wieder. „Das war schon ein bisschen chaotisch“, sagt Druckenmüller.

Stromausfall: Gegen 11.25 Uhr kam es in vielen Straßenzügen in Trier-Ehrang zu einem größeren Stromausfall. Etwa 30 Minuten war kein Strom mehr vorhanden. Der Grund war ein Baum, der an der B 422 zwischen Kordel und Ehrang auf einen Strommast . Fachkräfte des SWT erdeten die beschädigte Leitung und kümmerten sich um die Beseitigung des Baumes, was mehrere Stunden andauerte.

Konz/Saarburg: Luxemburgpendler brauchten am Donnerstag auf der B419 von Konz Richtung Grevenmacher viel Geduld – die meisten dürften deutlich zu spät zur Arbeit gekommen sein. Auf spiegelglatter Straße ging es nur im Schritttempo voran. Wie Pendler berichten, wirkte die Straße, als sei sie überhaupt nicht geräumt worden. Die Straßenmeisterei Saarburg widerspricht jedoch: Ab zwei Uhr nachts seien die acht Räumfahrzeuge im Einsatz gewesen, um 320 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen vom Schnee zu befreien. Gegen drei Uhr habe man auch die B419 geräumt. Danach habe es joch wieder geschneit. Priorität hatten dann die steilen, kurvigen Strecken, die über den Saargau führen.

Dass der Stau so heftig war, erklärt sich Straßenwärtermeister Bernhard Müller auch damit, dass viele Luxemburgpendler unsicher gewesen sein könnten, ob die Straße durch Igel nach dem dortigen Sprengstofffund wieder freigegeben ist, sodass sie lieber die B419 nahmen.

Probleme bereitete laut Müller ein Cabrio mit Sommerreifen, dass zwischen Kollesleuken und Kirf quer stand, sodass das Räumfahrzeug zunächst nicht vorbeikam.

Wegen Schnee kam es seit Mittwochabend zu fünf Unfällen in den Verbandsgemeinden Saarburg-Kell und Konz, zu größeren Behinderungen jedoch nur bei Konz. Zudem war ein Baum in Saarburg-Kahren auf die Straße gefallen.

Schulfrei wegen Schnee - Darüber konnten sich Hunderte Schüler im Raum Konz und Saarburg freuen, denn viele der Busse waren morgens nicht gefahren. So meldeten die weiterführenden Schulen in Konz und Saarburg, dass sich bis zu einem Drittel der Schüler abgemeldet hatten. Der Unterricht lief dennoch normal – mit einer Ausnahme: Die Berufsbildende Schule Saarburg ließ den Nachmittagsunterricht ab 13 Uhr ausfallen.

Schneechaos am 31. Januar
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Schneechaos am 31. Januar

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Foto: TV/Florian Blaes

An einzelnen Schulen gab es wohl auch noch am Nachmittag Probleme mit dem Busverkehr. So meldete die Grundschule St. Johann in Karthaus: „Die Busse um 12 Uhr, 13 Uhr und 16 Uhr werden nicht fahren!“ Die Eltern wurden gebeten, die Heimfahrt Ihrer Kinder selbst zu organisieren.

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Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Trier: Die starken Schneefälle und die teilweise überfrorenen und spiegelglatten Straßen haben im Trierer Stadtgebiet nicht zu größeren Unfällen geführt (Stand: Donnerstag, 12 Uhr). Das teilte die Berufsfeuerwehr Trier auf TV-Nachfrage mit.

Die Berufsfeuerwehr meldet lediglich zwei kleiner Einsätze: In der Nacht auf Donnerstag rückte die Wehr gegen 4 Uhr in den Layweg nach Trier-Pfalzel aus. Dort waren an einem Hang mehrere Bäume umgestürzt, vermutlich wegen der schweren Schneelast, und mussten weggeräumt werden.

Am Morgen fiel dann ein Baum in der Straße Auf der Heide in Trier-Ehrang um, teilweise auf einen darunter geparktes Auto. „Verletzte gab es aber nicht“, berichtet ein Feuerwehrsprecher.

Ansonsten habe es - bislang - keine weiteren Räum-, Unfall- oder Rettungseinsätze im Zusammenhang mit der aktuellen winterlichen Witterung im Trierer Stadtgebiet gegeben.

Kreis Trier-Saarburg:

Igel/Wintersdorf/PluwigKonz-Könen/Kordel/Manderscheid: Während die Feuerwehr für das Trierer Stadtgebiet nur kleinere Einsätze im Zusammenhang mit der winterlichen Witterung meldete, stand bei der Polizei Trier das Telefon am Donnerstagmorgen ab 7 Uhr nicht mehr still: Umgefallene Bäume, in Gräben gerutschte Autos und witterungsbedingte Unfälle hielten die Helfer im Trierer Umland auf Trab. Hier die wichtigsten Einsätze laut Mitteilung der Pressestelle der Trierer Polizei (Einzelheiten zu den Unfällen lagen der Pressestelle bis zum Donnerstagmittag teilweise nicht vor, wegen der vielen Einsätze hatten die Polizisten von vor Ort zunächst nur die wichtigsten Informationen gemeldet):

Ratingen-Wintersdorf (VG Trier-Land): Wegen starken Schneefalls musste die B 418 bei Wintersdorf gegen 7 komplett gesperrt werden. Wie lange die Sperrung dauerte, konnte die Pressestelle der Polizei nicht beantworten.

Igel (VG Trier-Land): Gegen 7 Uhr verlor auf der B 49 bei Igel ein LKW die Bodenhaftung und stellte sich quer. Es kam laut Polizei zu längeren Rückstaus im Berufsverkehr.

Pellingen (VG Konz): Ebenfalls gegen 7 Uhr stellt sich auf der Pellinger Straße ein Bus quer. Ob es sich um einen Schulbus handelte, war der Polizeipressestelle bis dato nicht bekannt.

Pluwig (VG Ruwer): Gegen 7.10 Uhr kam es beim Pluwiger Hammer zu einem Unfall auf schneeglatter Straße. Informationen über Verletzte lagen der Polizeipressestelle nicht vor.

Tawern/Konz-Könen: Auf der B 51 zwischen Tawern und Konz-Könen versperrte am Morgen ein Baum die Fahrbahn.

Kordel/Butzweiler: Auch zwischen Kordel und Butzweiler waren Bäume auf die Fahrbahn gestürzt, vermutlich wegen der Schneelast. Es kam zu Verkehrsbehinderungen.

Hermeskeil: Dort hatten die Schüler schneefrei an Gymnasium, Berufsschule und IGS. Morgen fällt der Unterricht auch vorsorglich aus, die IGS hat ohnehin Elternsprechtag.

Busse sind teilweise nicht gefahren, daher waren am Donnerstag kaum Schüler anwesend. Die wenigen, die es ohne Probleme in die Schulen geschafft hatten, wurden wieder nach Hause geschickt.

Laut Arnold Eiden, Leiter der Masterstraßenmeister Hermeskeil (zuständig für den Raum Hermeskeil, Thalfang und Saarburg), waren ab etwa 7 Uhr die Hauptstrecken frei geräumt. Probleme habe es hier und da auf Nebenstrecken gegeben, auch wegen liegengebliebener LKW. Wegen des bereits angekündigten erneuten Schneefalls am Freitag seinen die Fahrzeuge in Alarmbereitschaft: „Um 2 Uhr heute Nacht machen wir eine Kontrollfahrt, ab dann stehen wir sozusagen Gewehr bei Fuß“, sagte Eiden dem TV.

Die Polizei Hermeskeil meldete bis zum frühen Nachmittag keine witterungsbedingten Unfälle.

Eifel/Mosel: Wie die Polizeiinspektionen Prüm, Bitburg, Morbach, Wittlich und Bernkastel-Kues melden, kam es zu zahlreichen kleineren Unfällen. Personen wurden bislang nicht verletzt. Im Bereich Daun sorgen querstehende LKW für größere Behinderungen, unter anderem am Besinger Berg, L 29 zwischen Gerolstein und Hillesheim, zwischen Pelm und Kirchweiler und auf der B 257 zwischen Kelberg und Ulmen. Staus gab es auch der Autobahn A 60 zwischen Kreuz Wittlich und Landscheid, auf der A 1 zwischen Föhren und Dreieck Moseltal wegen eines Unfalls auf der A 602 sowie auf der A 48 zwischen Laubach und Dreieck Vulkaneifel.

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