Viel Spaß mit Frau Froindlich

Der Verein "mobile Spielaktion" ist in der Stadt Trier längst Garant für kindgerechte fantasievolle Angebote. Zu seinem 20. Geburtstag hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Stadt der Fantasie, die nach den Vorgaben der Kinder auf der Palaestra der Kaiserthermen entstanden ist.

 Die Kinder haben ihre Häuser bunt bemalt: Mal sind es Ruhezonen, mal Knusperhäuser, eine Post- oder Forscherstation. TV-Foto: Gabriela Böhm

Die Kinder haben ihre Häuser bunt bemalt: Mal sind es Ruhezonen, mal Knusperhäuser, eine Post- oder Forscherstation. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. Mit einer "Stadt der Fantasie" hat die mobile Spielaktion ihren 20. Geburtstag gefeiert und sich 300 Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren neun Tage geöffnet. Die Idee dahinter: Eine Spielstadt ganz nach den Vorstellungen der Kinder zu gründen. Bei der Abschlussveranstaltung am Sonntag ließ sich schwer unterscheiden, wer mehr an der Aktion Spaß gehabt hatte: die erwachsenen Betreuer oder die Kinder. Freundlich begrüßt wurden sie von Lieselotte Froindlich alias Sandra Rouhi (Trierer Kinderbüro) und Willibald Nagel alias Jörg Drekopf (mobile Spielaktion) auf der sengend heißen Palaestra, auf der viele farbenfrohe Häuschen die Stadt bilden. "Die Fassaden haben die Kinder zuerst auf Papier entworfen und wurden von der Schreinerei maßstabsgetreu umgesetzt", erklärt Frau Froindlich, während der furchtlose Konstrukteur Fjodor Schmirrgell im Hintergrund seinem Job nachgeht.Der "Elterngarten" ist in diesem Moment verwaist - vielleicht ist es einfach zu heiß. Dafür gibt es Besuch von Bürgermeister Georg Bernarding und Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz, die beide die Fantasiestadt loben. Ein Swimmingpool mit Kläranlagenfunktion, Straßen mit so schönen Namen wie "Straße der hüpfenden Freude", in der nur gehüpft werden darf, und ein verwirrendes Plastik-Rohrsystem sind einige der auffallenden Ergebnisse der Fantasiestadt. Wobei das Rohrsystem eine Telefonanlage ist, die allerdings "nicht ganz abhörsicher ist", wie Thiemo Eser, Vorsitzender der mobilen Spielaktion, "beunruhigt" schmunzelnd vermerkt. Probleme habe es beispielsweise auch bei den "Krankenwagenfahrten" gegeben, berichtet Frau Froindlich. "Die haben nämlich die meisten Kranken produziert!" Also mussten Führerscheinprüfungen abgelegt werden. Neue Ideen im Sinne einer stadtplanerischen Gestaltung haben die rund 300 Kinder, die an der Fantasiestadt beteiligt waren, nicht produziert. Sondern miteinander gespielt, kommuniziert und Spaß gehabt. Wie Pauline und Belana, die an der Poststation eingehende Briefe austragen und etliche fehlerhafte Beschriftungen festgestellt haben. Oder Laszlo und Moritz, die eine Forschungsstation eingerichtet haben. Ab 14. Juli haben Kinder wieder Gelegenheit zum Spielen: Dann steigt die erfahrungsgemäß heiß begehrte Ferienaktion mit der historischen Spielstadt auf der Palaestra. Diesmal das Leben im Jahr 1848. Extra Besonders der Trierer Kindertag, in diesem Jahr zum 21. Mal im Palastgarten, die historische Spielstadt bei den Kaiserthermen sowie wohnortbezogene oder museumspädagogische Aktionen sind einige der Veranstaltungen, die die mobile Spielaktion durchführt und in Trier nicht mehr wegzudenken sind. Etwa 50 spiel- und kulturpädagogische Angebote sind das im Jahr, die von den Kindern begeistert angenommen werden.

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