Viele Besucher, hohe Energiekosten

Trier · 260 000 Euro Eintritt hat die Stadt 2012 in den Freibädern Nord- und Südbad kassiert - und liegt dabei trotz kühlen Frühsommers im Soll. Allerdings nur bei den Einnahmen. Die Energiekosten im Nordbad sind explodiert.

 An verregneten Tagen wie diesem blieben die Becken im Südbad oft leer, dennoch kamen 2012 mehr Gäste als im Vorjahr. Die Energiekosten zur Heizung des Wassers im Nordbad stiegen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

An verregneten Tagen wie diesem blieben die Becken im Südbad oft leer, dennoch kamen 2012 mehr Gäste als im Vorjahr. Die Energiekosten zur Heizung des Wassers im Nordbad stiegen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier. Ende April 2012 war das Wetter in Trier ungewöhnlich warm: Die Temperaturen kletterten auf 28 Grad Celsius. Prompt öffnete das Nordbad am 28. April seine Türen.
Im Nordbad wird das Wasser in den Becken konstant auf 24 Grad aufgeheizt - und zwar täglich, von sechs Uhr am Morgen bis zum frühen Abend, im vorigen Jahr vom 28. April bis zum 28. September an insgesamt 154 Betriebstagen. Weil allerdings Mai, Juni und Juli im vorigen Jahr ziemlich kühl waren und die Zahl der Sonnenstunden nicht ausreichte, um das Wasser in ähnlichem Umfang wie in den Vorjahren über die Solaranlage mit aufzuheizen, explodierte der Energiebedarf: 1 286 462 Kilowattstunden Gas für 69 344 Euro verfeuerte das Nordbad für die Wasserheizung. Wegen der Umstellung der Abrechnungsperiode liegt von 2011 keine Vergleichszahl vor. 2010 wurden allerdings nur 666 367 Kilowattstunden (37 349 Euro) verbraucht.
Diese Zahlen weist die Bilanz 2012 der Trierer Freibadsaison aus, die am Donnerstag, 28. Februar, in der Sitzung des städtischen Dezernatsausschusses II öffentlich vorgestellt wird.
Die Steigerung der Energiekosten im Nordbad um gut 30 000 Euro wirkt allerdings wie Peanuts im Vergleich zu der Pauschale, die die Stadt für das Südbad aufbringen muss: 44 000 Euro zahlt die Stadt an jedem Monat im Jahr - also nicht nur während des Sommers - als Betriebs- und Instandhaltungspauschale an die Calypso GmbH, die das Bad im Auftrag der Stadt betreibt.
Zusätzlich muss die Stadt die Personalkosten tragen. Insgesamt arbeiten in Nord- und Südbad zwei leitende Schwimmmeister, ein weiterer Schwimmmeister, zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe, zwei festangestellte Kassiererinnen und acht Aushilfen. Zusätzlich bildet das städtische Sportamt derzeit zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe aus.
In der nächsten Saison soll ein Blockheizkraftwerk der Stadtwerke die Energie für die Wasserheizung im Nordbad liefern und so die Betriebskosten senken. "Im Sommer sorgt das BHKW für die richtige Temperatur des Badewassers im Nordbad, im Winter liefert es die Wärme über ein Leitungsnetz an das Jugend- und Kulturzentrum Exhaus - so kann das BHKW zu jeder Jahreszeit effizient arbeiten", beschreibt SWT-Sprecher Carsten Grasmück die Wirkweise des BHKW. woc
Extra

2012 besuchten das Nordbad 61 746 Schwimmer (2011: 53 371, 2010: 52 841), das Südbad zählte 76 239 Gäste (2011: 50 598, 2010: 100 880). Insgesamt hatten die beiden Bäder damit im vorigen Jahr 138 003 Besucher. Aus dem Verkauf von Eintrittskarten hat die Stadt 266 280 Euro eingenommen. Im Haushalt eingeplant waren 270 000 Euro. woc

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort