Viele Schätze aus Papier

Trier · Was lagert im Trierer Bistumsarchiv, und welche Aufgaben haben dessen Mitarbeiter? Darüber haben sich mehr als 30 Interessierte bei einer Führung informiert.

 Wertvolles Zeitzeugnis aus dem 16. Jahrhundert: Monica Sinderhauf zeigt Besuchern einen Ablassbrief aus dem Bestand des Bistumsarchivs. TV-Foto: Heinz Kreil

Wertvolles Zeitzeugnis aus dem 16. Jahrhundert: Monica Sinderhauf zeigt Besuchern einen Ablassbrief aus dem Bestand des Bistumsarchivs. TV-Foto: Heinz Kreil

Trier. Es ist das Gedächtnis des Bistums Trier: Das Bistumsarchiv verwahrt an zwei Standorten mehr als 5000 Regalmeter Urkunden und Aktenschriftgut aus mehr als 1000 Jahren Bistumsgeschichte. 1700 Regalmeter sind in der Jesuitenstraße im ehemaligen Jesuitenkolleg untergebracht, die übrigen Regalmeter in einem Archivmagazin in Ruwer-Eitelsbach. Neben Aktenschriftgut und mehr als 5000 Urkunden hat Trier unter den Bistumsarchiven die umfangreichste Sammlung zentral aufbewahrter Kirchenbücher.
Monica Sinderhauf, Leiterin des Bistumsarchivs, und Marita Kohl, Archivarin und langjährige Mitarbeiterin, haben das Archiv im Rahmen einer Exkursion des Rheinischen Vereins für Denkmal- und Landschaftspflege der Öffentlichkeit vorgestellt. Die mehr als 30 Besucher konnten aus nächster Nähe interessante Beispiele aus dem Archivbestand anschauen und erhielten einen Einblick in die Arbeitsweise von Archivaren. Deren Kernaufgaben bestehen zunächst in der Bewertung von Schriftstücken und Unterlagen, die nicht mehr im alltäglichen Verwaltungshandeln benötigt werden. Die Unterlagen, die als archivwürdig bewertet werden, werden zur dauerhaften Sicherung und Aufbewahrung ins Archiv übernommen. Um bei 5000 Regalmetern den Überblick zu behalten und gesuchte Dokumente gezielt auffinden zu können, muss das übernommene Schriftgut geordnet und verzeichnet werden, das heißt, jede Archivalie wird mit einer Archivsignatur aufgenommen, die dann versehen mit den wichtigsten Angaben, die Inhalte/Informationen recherchierbar macht. Das Ergebnis ist ein sogenanntes Findbuch.
Auch die Bestandspflege des Archivguts zählt zu den Aufgaben eines Archivars. Die beiden Trie rer Expertinnen stellten verschiedene Schadensbilder vor, darunter mechanische Schäden aufgrund falscher Lagerung und durch Brandschaden, biologische Schäden wie Mäusefraß oder Schimmelbefall durch falsche klimatische Lagerung sowie chemische Schäden aufgrund säurehaltigen Papiers. Die Archivarinnen erklärten, wie zwei Restauratoren in der eigenen Werkstatt des Archivs gefährdetes Schriftgut behandeln. Denn die Dokumente, Urkunden und Aktenschriftstücke im Bistumsarchiv sind einmalig - genau das macht ihren besonderen Wert aus.
Weitere Informationen: www.bistum-trier.de/
bistumsarchiv/

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort