Von roten Ampeln und lahmen Trierern

Ampelschaltungen in Trier. Über kaum ein anderes Thema lässt sich so trefflich diskutieren. Das zeigen auch die Reaktionen auf unsere Berichterstattung dazu (TV vom 29. Dezember).

 Rote Welle in Trier: Ein Thema, das erregt. TV-Foto: Archiv/F. Vetter

Rote Welle in Trier: Ein Thema, das erregt. TV-Foto: Archiv/F. Vetter

Trier. (r.n.) Wer hat die Schuld an scheinbar unnötig langen Wartezeiten und Verkehrsbehinderungen durch rote Ampeln? In Leserbriefen und zahlreichen Kommentaren im Internet (volksfreund.de/extra) machen sich Leserinnen und Leser Luft. Wir dokumentieren an dieser Stelle einige davon:

Warum ist eine "Grüne Welle" in Trier nicht möglich? Warum sind manche Ampeln in der Nacht an? Ich ärgere mich zum Beispiel über die Ampel in der Reichsabtei, Richtung Versorgungsamt. Warum ist diese Ampel in der Nacht an? Es ist gut, dass der Trierische Volksfreund dieses Thema einmal anschneidet.

Edith Hermen, Trier

Dass man in Trier oft "Rot sieht", und das im wahrsten Sinne des Wortes, liegt wohl nicht nur an den Ampelschaltungen. Das Anfahrverhalten der Autofahrer in Trier (nicht der Touristen, auf die es gern geschoben wird), so stellen insbesondere Auswärtige schnell fest, ist regelmäßig höchst träge. Gelb-Phasen werden nicht wahrgenommen, bei Grün wird dann recht gemächlich geschaltet und angefahren. Das trägt natürlich nicht zu einem zügigen Verkehrsfluss bei. Wenn dann dabei die Abstände zwischen den jeweiligen bei Rot anhaltenden Fahrzeugen noch möglichst knapp gehalten würden, dann würden auch die lästigen Rückstaus kürzer und die ein oder andere Ampel entlastet. Das alles, gepaart mit der Beachtung der Vorschrift, auch bei Grün nicht in einen blockierten Kreuzungsbereich einzufahren, würde manchen Stau in der Stadt verhindern. Ein wenig mehr Wachsamkeit und Selbstkritik wäre dazu aber schon nötig.

Olaf Alexander Priess,

Welschbillig

Wer denkt, dass das Programmieren von Ampeln einfach ist, hat von der Materie keine Ahnung. Den Verkehrsfluss in Städten optimal abzustimmen, ist eine sehr komplexe Angelegenheit. In Trier gibt es aber immer mehr Ampeln, die aus unerfindlichen Gründen auf Rot schalten. Nach und nach wurden in der Vergangenheit die Ampeln auf Verkehrsverhinderung umgeschaltet, und das, obwohl die meisten dieser Ampeln über Kontaktschleifen verfügen. Welche Erklärung gibt es zum Beispiel dafür, dass die Ampel am Estricher Hof mitten in der Nacht den Durchgangsverkehr auf Rot schaltet, obwohl weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Wie von Geisterhand schaltet die Ampel dann wieder auf Grün. Von diesem Virus ist mittlerweile fast jede Ampel in Trier befallen. So zum Beispiel an der Richterakademie, dem Mutterhaus und, und, und. Das ist einfach nur miserable Programmierung und hat gewiss nichts mit veralteten oder überlasteten Verkehrsrechnern zu tun. Die Verantwortlichen für diesen Missstand sollte man zur Rechenschaft ziehen, dann wäre schon einiges gewonnen. Die so gerne angeführten Kosten haben mit miserabler Programmierung nichts zu tun.

Ottmar Massem, Irsch

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