Vor einem Scherbenhaufen

Zum Bericht "Tierheimleiter Andreas Lindig muss gehen" (TV vom 13. Januar) schreibt diese Leserin:

Nach dem Bericht über die Kündigung des Tierheimleiters in Trier und einem Besuch in dieser Einrichtung stehe ich bestürzt vor diesem Scherbenhaufen, bei dem die Tiere auf der Strecke bleiben. Nach sieben Monaten im Amt gibt es bereits drei Umbesetzungen innerhalb des geschäftsführenden Vorstandes. Drei Mitarbeiter haben gekündigt.

Ein neu eingestellter Tierpfleger empfindet die Zusammenarbeit mit dem Vorstand als sehr schwierig. Eine der renommiertesten Kleintierkliniken Deutschlands lehnt eine Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand ab. In dieser personell schwach besetzten und unübersichtlichen Situation kündigt der Vorstand dem Tierheimleiter.

Durch diese Maßnahme könnte das Tierheim die landesweite Prüfstelle der Industrie- und Handelskammer für Tierpfleger verlieren. Ferner geht dem Tierheim ein anerkannter Fachmann verloren, der in überörtlichen Gremien des Tierschutzes tätig ist und die Qualifikation zur Lehrlingsausbildung besitzt.

Die Vorsitzende Anne Wasiak sagt zur Entlassung des Tierheimleiters nichts. Ralf Borkam, kommissarischer zweiter Vorsitzender, sagt in einem Interview mit dem TV ebenfalls nichts. Die dritte Vorsitzende Michaela Brohm sagt nichts. Die neue kommissarische Pressesprecherin (bisher in kein Amt gewählt) sagt auch nichts. Vier Mal nichts!

Bis heute warte ich als Mitglied des Tierschutzvereins Trier auf eine Stellungnahme zur Kündigung des Tierheimleiters. Immer mehr komme ich zu der Erkenntnis, dass 1500 Mitglieder von diesem Personenkreis für dumm verkauft werden. Es darf nicht sein, dass ein Ehrenamt dazu genutzt wird, persönliche Differenzen auf Kosten des Personals und der Tiere auszutragen.

Die Summe der negativen Ereignisse in dieser relativ kurzen Amtszeit bringt mich zu der Erkenntnis, dass dieser Vorstand unfähig ist, ein Unternehmen dieser Größenordnung zu führen. Dadurch wird der Ruf eines über die Grenzen Triers hinaus bekannten Tierheims beschädigt.

Ursula Clös, Maring-Noviand

TIERSCHUTZ

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