Wahrscheinlich war's ein Wildgehege

Eine Stadt und 1000 Fragen. Der TV hat eine Kettenreaktion ausgelöst: Wer eine Frage beantwortet, darf eine neue Frage stellen. Ob die Frage nun todernst ist oder gäggisch, ob sie an den Bischof geht oder an den Postboten - der Volksfreund wird versuchen, bis zum folgenden Samstag eine Antwort zu bekommen.


Die Frage: "Gibt es gesicherte Erkenntnisse dazu, wie das Tiergartental in Trier zu seinem Namen gekommen ist?", wollte vergangene Woche Ulrike Alt aus Trier wissen. Bekannt war ihr lediglich eine Legende, nach der hier zur Römerzeit Tiere für das Amphitheater gehalten wurden.

Die Antwort: Ganz eindeutig lässt sich die Frage nicht beantworten. Die wahrscheinlichste Variante ist, dass sich der Name Tiergarten vom althochdeutschen Wort "tior" ableitet, was in Verbindung mit einer Ortsbezeichnung tatsächlich auf wildlebende Tiere, vor allem Damwild, hinweist. Es kann sich dabei um ein Wildgehege oder einen Begräbnisplatz für Tiere gehandelt haben. Mit absoluter Sicherheit lässt sich das aber nicht mehr sagen. TV-Leser Erwin Krämer aus Trier-Euren verweist in seiner Antwort auf mehrere mittelalterliche Urkunden aus Trier, in denen der Name Tiergarten erwähnt wird. Daraus schließt er, dass ein Wildgehege hier die wahrscheinlichste Variante ist und der Ortsname schließlich auf das ganze Tal überging. Die Legende, der Name stehe in Verbindung mit dem römischen Amphitheater, ist unwahrscheinlich, erklärt Krämer. Schließlich wurden die Spiele hier schon um etwa 400 nach Christus verboten.
Eine andere Theorie zum Ortsnamen Tiergarten vertritt Bernd Scotty aus Trier: Er vermutet keltische Ursprünge, weil der Ortsname sich vom keltischen "Deuos", Gott, abgeleitet haben könnte. Daraus folgt, dass im Tiergartental eine heilige Stätte vorhanden gewesen sein muss.

Und weiter geht\'s: Die nächste Frage darf Erwin Krämer stellen. Sie lautet: Wie "trierisch" war eigentlich der Kurfürst und Erzbischof Balduin: Verstand er sich mit den Trierern und sprach er auch ihre Sprache?

Wer die Antwort kennt und selbst gerne eine Trier-Frage stellen möchte, kann sich per E-Mail an die TV-Lokalredaktion Trier wenden: trier@volksfreund.de (Betreff Kettenreaktion). Mehr dazu lesen Sie am kommenden Samstag in der nächsten Folge der Kettenreaktion. cus

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort