Was lange währt, soll bald gut werden

Trier · Lange mussten sich die Bürger im Stadtteil Feyen gedulden, nun aber scheint etwas zu passieren: Einstimmig hat der Ortsbeirat Feyen/Weismark in seiner jüngsten Sitzung den von der Stadtverwaltung vorgelegten Bedarfs- und Grundsatzbeschluss zur Herrichtung einer Kindertageseinrichtung am Standort der Grundschule Feyen verabschiedet. Heute entscheidet der Stadtrat.

Trier. Schon lange war die Stimmung im Ortsbeirat Feyen/Weismark gereizt, wenn die Rede auf den Umbau der Grundschule Feyen und die an diesem Standort neu zu bauende Kindertagesstätte kam. Denn insbesondere der Umbau der Schule war wiederholt verschoben worden (der TV berichtete mehrfach). Erst das Einschalten von Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Baudezernent Andreas Ludwig hatte dem festgefahrenen Projekt neuen Schwung gegeben.
Mitte des vergangenen Monats hatte die Stadtverwaltung nun die Eltern über die geplanten Baumaßnahmen sowie die Auslagerung der Schulkinder in die Grundschule Medard informiert. Ende des Monats folgte ein Fragebogen, mit dem die Verwaltung den bevorstehenden Bedarf einer Ganztagsschule ermitteln wollte.
Ortsvorsteher Rainer Lehnart (SPD) sieht diese Umfrage mit gemischten Gefühlen: "Die Zahlen für Feyen sind längst bekannt. Die Schule soll in 2019 wiedereröffnet werden, die Kita schon in 2017. Wir befragen heute aber Eltern, deren Kinder zur Wiedereröffnung nicht mehr oder gerade noch die Schule besuchen werden."
Anmeldung nicht zwingend


Die Bauchschmerzen des Ortsvorstehers werden deutlich, wenn man das Anschreiben der Verwaltung an die Erziehungsberechtigten liest: "Wer sein Kind an der Ganztagsschule anmelden will, muss dies verbindlich für ein Jahr tun. Dabei wird aber auch deutlich gemacht, dass die Anmeldung zur Ganztagsschule nicht zwingend ist." Denn es bestehe auch weiterhin die Möglichkeit, das Kind für den Halbtagsunterricht anzumelden.
Mensa ist der Knackpunkt


Die Crux dabei aber liegt in der Planung einer Mensa, die im Fall einer Ganztagsschule die dort befindlichen Schüler sowie die Kita-Kinder mittags mit einem warmen Essen versorgen würde. Diese aber kommt erst, wenn mindestens 36 Eltern an der Grundschule für das Angebot einer Ganztagsschule stimmen, "eine darüber hinausgehende Anzahl an Stimmen erhöht die Chance auf einen positiven Bescheid des Landes".
Ortsvorsteher Lehnart hofft nun auf eine wohlwollende und unterstützende Mithilfe der Eltern: "Wenn die Stadt Trier durch positive Voten einen Antrag zum 31. März dieses Jahres stellen kann, entscheidet das Land, ob für die Stadt Trier eine Option erteilt wird. In diesem Fall würde die Elternschaft im kommenden Jahr erneut gefragt werden, ob sie ihr Kind an einer Ganztagsschule anmelden würde."
Heute Abend muss der Stadtrat aber auch über den Neubau der dann benachbarten Kita entscheiden. In dieser sollen insgesamt 95 Kinder betreut werden - dies in zwei Krippengruppen mit 20 Plätzen für Kinder unter drei Jahren und in drei geöffneten Kindergartengruppen mit 75 Plätzen, davon 18 für Zweijährige. Die Baukosten wurden mit zunächst 3,5 Millionen Euro ermittelt.

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