Weltweit gegen Kindersoldaten

Gegen den Einsatz von Kindersoldaten soll mit dem heutigen "Red Hand Day" ein Zeichen gesetzt werden. Am 12. Februar 2002 ist das UN-Verbot zum Einsatz von Soldaten unter 18 Jahren in Kraft getreten. Weil immer noch weltweit dagegen verstoßen wird, werden heute eine Million rote Hände - davon 1200 aus Trier - UN-Politikern in New York übergeben.

 1200 rote Hände gegen den Einsatz von Kindersoldaten haben Jugendliche aus Trier – hier bei der Übergabe an Oberbürgermeister Klaus Jensen – zum „Red Hand Day“ beigesteuert. Foto: privat

1200 rote Hände gegen den Einsatz von Kindersoldaten haben Jugendliche aus Trier – hier bei der Übergabe an Oberbürgermeister Klaus Jensen – zum „Red Hand Day“ beigesteuert. Foto: privat

Trier. (red) Viele Kinder und Jugendliche in Trier haben sich entschlossen, nein zu sagen zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten. Sie haben das Zeichen der Aktion, ihre rote Hand auf viele Papierbögen gedruckt und möchten so die Aufmerksamkeit der Mitbürger auf die Menschenrechtsverletzungen lenken.

Dies wurde deutlich bei der Übergabe der Hände in der Aula des Hindenburg-Gymnasiums Trier (HGT) an Oberbürgermeister Klaus Jensen. Er konnte von 60 Kindern und Jugendlichen fast 1200 rote Hände in Empfang nehmen. Die bei der Übergabe Anwesenden waren Stellvertreter für alle, die am HGT, beim Weltbürger-Frühstück, beim Weltkindertag und bei den verschiedenen Aktionen der Pfadfinder und Schüler an der Aktion teilgenommen haben.

Am heutigen "Red Hand Day 2009", dem internationalen Kindersoldaten-Gedenktag am 12. Februar, wollen die Akteure den UN-Politikern in New York eine Million rote Hände übergeben. Dies wird deutlich machen, dass viele Menschen mehr erwarten als nur ein Verbot - sie wollen, dass es auch durchgesetzt wird.

In zahlreichen bewaffneten Konflikten in aller Welt müssen Kinder als Soldaten in den Kriegen der Erwachsenen kämpfen. Beispiele für Konfliktregionen, in denen Kindersoldaten kämpfen, sind Afghanistan, Angola, Burundi, Elfenbeinküste, Guinea, Indien, Indonesien, Irak, Israel, Kolumbien, Demokratische Republik Kongo, Liberia, Myanmar und viele mehr.

Am 12. Februar 2002 trat das UN-Protokoll in Kraft, das die zwangsweise Rekrutierung und den Einsatz bei Feindseligkeiten von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ächtet und das inzwischen von mehr als 100 Regierungen anerkannt wurde. Bewaffnete Gruppen, auch reguläre Regierungsarmeen, setzen aber in vielen Ländern die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten fort. Viele werden zwangsrekrutiert und können die bewaffnete Einheit nicht mehr verlassen. Während die Mehrzahl der Kindersoldaten zwischen 15 und 18 Jahren alt ist, wurden in manchen Kriegen bereits Neunjährige eingezogen. Extra Kindersoldaten: Das Leben der Kindersoldaten ist voller Gefahren und geprägt durch harte Arbeit und brutale Methoden zur Erzwingung von Disziplin und Gehorsam. Viele Kinder sterben unter den unmenschlichen Bedingungen, andere überleben als Behinderte oder für den Rest des Lebens Traumatisierte. Nicht nur Jungen werden diesen Risiken ausgesetzt, schätzungsweise ein Drittel der rund 250 000 Kindersoldaten weltweit sind Mädchen. Sie haben dieselben Aufgaben wie die Jungen zu erfüllen, sind aber zusätzlich sexueller Gewalt ausgeliefert. (red)

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